Rekordzahl an Feldhasen in Deutschland: Bestand erreicht historischen Höchststand

19 Hasen pro Quadratkilometer wurden im Frühjahr 2023 auf Deutschlands Wiesen und Feldern gezählt. Ein neuer Rekord seit Beginn des Monitorings.

Ein Feldhase. (Symbolbild: Sven Ziegler auf Pixabay)
Ein Feldhase. (Symbolbild: Sven Ziegler auf Pixabay)

Deutschland erlebte im Frühjahr 2023 einen historischen Höchststand bei der Feldhasenpopulation: Mit durchschnittlich 19 Feldhasen pro Quadratkilometer auf Wiesen und Feldern übertraf der Bestand alle bisherigen Werte seit dem Beginn des bundesweiten Monitorings vor mehr als zwei Jahrzehnten.

Diese erfreuliche Entwicklung wurde vom Deutschen Jagdverband (DJV) basierend auf Zählungen von Jägerinnen und Jägern in über 400 Referenzgebieten bekanntgegeben.

Feldhasenpopulation wächst um drei Tiere pro Quadratkilometer

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Feldhasen pro Quadratkilometer um drei Tiere an. Besonders im Nordwestdeutschen Tiefland ist die Dichte der Feldhasenpopulation mit durchschnittlich 28 Tieren pro Quadratkilometer am höchsten. Diese vorläufigen Ergebnisse wurden vom Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) erfasst und vom DJV veröffentlicht.

Positive Entwicklung durch günstige Wetterbedingungen

Die bundesweite Nettozuwachsrate der Feldhasenpopulation lag 2023 bei 15 Prozent und somit zwei Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Vor allem im Süden und Südwesten Deutschlands trugen außergewöhnlich warme und sonnige Wetterbedingungen zu dieser positiven Entwicklung bei. Die Wetterverhältnisse des Jahres 2023, das als wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1881 gilt, boten ideale Bedingungen für den Feldhasennachwuchs, obwohl nasskalte Witterung in den ersten Lebenswochen eine Bedrohung darstellen kann.

Bedeutung von Brachflächen und Wildpflanzen für den Feldhasen

Als Steppenbewohner bevorzugt der Feldhase strukturreiche Offenlandflächen. Brachen mit einer Vielfalt an Wildkräutern, die sogenannte „Hasenapotheke“, sind für seine Ernährung essenziell. Die Umsetzung von vier Prozent Brachfläche für landwirtschaftliche Betriebe, wie von der Europäischen Union für 2023 beschlossen, könnte einen wesentlichen Beitrag zur Artenvielfalt und zum Schutz des Feldhasen leisten.

Appell für gemeinsamen Artenschutz

Der DJV betont die Wichtigkeit von Maßnahmen, die sowohl der Artenvielfalt als auch der Landwirtschaft zugutekommen. Projekte wie die „Allianz für Niederwild“ und „Bunte Biomasse“ demonstrieren praxisorientierte Ansätze, die Ökologie und Ökonomie harmonisieren. Die aktuelle Rekordzahl an Feldhasen verdeutlicht die Erfolge solcher Maßnahmen und unterstreicht die Bedeutung von gemeinsamen Anstrengungen für den Artenschutz.