Limoges: Drei Wildschweine nach Angriff auf älteres Ehepaar in der Stadt geschossen

Im französischen Limoges mussten drei Wildschweine erlegt werden, nachdem sie ein älteres Ehepaar in ihrem eigenen Garten angegriffen hatten

Zwei Wildschweine beim „Brechen“. (Symbolbild: Thomas G. auf Pixabay)
Zwei Wildschweine beim „Brechen“. (Symbolbild: Thomas G. auf Pixabay)

In der französischen Stadt Limoges kam es am vergangenen Dienstag (27.02.2024) zu einem ernsten Zwischenfall: Einsatzkräfte der OFB (Office Français de la Biodiversité) mussten eingreifen, nachdem drei aggressive Wildschweine Bewohner angegriffen hatten. Eine Frau erlitt dabei, wie u.a.  „France Bleue“ berichtet, schwere Bisswunden am Handgelenk.

Wildschweine sind in der Region rund um Limoges, der Hauptstadt des Départements Haute-Vienne, die im nordwestlichen Zentralmassiv gelegen ist, eigentlich nicht Ungewöhnliches. Eigentlich – denn dass sie sich aus den Vororten bis ins Zentrum hinein vorwagen, ist, bis zum vergangenen Dienstag jedenfalls, als drei Wildschweine in der Rue Aristide Briand, nahe dem Bahnhof Bénédictins gesichtet worden sind, eine äußerst seltene Ausnahme gewesen.

Problematisch wurde die Situation als die drei Wildschweine aggressives Verhalten zeigten und ein älteres Ehepaar in ihrem Garten, in dem sie wahrscheinlich nach Nahrung brechen wollten, angriffen. Eines der Tiere zeigte sich besonders aggressiv, indem es die ältere Dame umwarf und ihr in das Handgelenk biss, wovon die Frau schwere Verletzungen davontrug. Ihr Mann wurde ebenfalls von den Tieren angenommen, blieb dabei jedoch glücklicherweise unverletzt.

Als Reaktion auf diesen Angriff und im Interesse der öffentlichen Sicherheit erteilte die Präfektur der Haute-Vienne den Einsatzkräfte der OFB (Office Français de la Biodiversité) in Haute-Vienne die Anordnung, die drei Wildschweine, gedeckt durch ein präfektorales Dekret, zu entnehmen.

Diese Maßnahme stieß zwar auf Kritik von Tierschutzorganisationen, doch waren die Jäger der OFB unter den gegebenen Umständen zu diesem Vorgehen gezwungen. Die Möglichkeit, die Wildschweine einzufangen oder mit Betäubungsgewehren außer Gefecht zu setzen und freizulassen, stand nicht zur Verfügung, wie Philippe Goursaud, der Leiter des OFB in Haute-Vienne, erklärte: „Das war nicht die erste Lösung, weil wir es vorziehen, die Tiere einzufangen. Aber angesichts der Dringlichkeit, der Verletzung dieser Dame und der Nähe zu den Eisenbahnen wurde entschieden, diese Tiere zu neutralisieren“.

Der Vorfall wirft erneut Fragen zur regelmäßigen Präsenz von Wildtieren in städtischen Gebieten auf. Laut OFB in Limoges ist dies kein Einzelfall. Die unverbauten Flächen innerhalb der Stadt, einschließlich der Bahntrassen, dienen Wildtieren wie Wildschweinen, Hirschen und Rehen als Zugangskorridore in die Stadt. Diese suchen in urbanen Gebieten Zuflucht, um dem Jagddruck in ländlichen Regionen zu entkommen, insbesondere wenn sie auf landwirtschaftlichen Flächen Schäden verursachen.