Keine Schonzeitverkürzung mehr: Jagdministerium setzt BJV-Forderung um

Bayerischer Jagdverband wird für Einsatz zum Wohl des Wildes belohnt und lobt Jagdminister Hubert Aiwanger

Ein Sprung Rehe. Die Gehörne der Böcke sind noch im Bast. (Symbolbild: Annett auf Pixabay)
Ein Sprung Rehe. Die Gehörne der Böcke sind noch im Bast. (Symbolbild: Annett auf Pixabay)

In einem wichtigen Schritt zum Schutz des Rehwildes hat der Bayerische Jagdminister Hubert Aiwanger eine neue Richtlinie erlassen, die die Praxis der Schonzeitverkürzungen für Rehwild in Bayern maßgeblich einschränkt.

Am 11. März erging eine entsprechende Vollzugsanordnung an alle unteren Jagdbehörden, basierend auf einer Forderung des Bayerischen Jagdverbandes. Die siebenseitige Anweisung an die Jagdbehörden legt fest, dass Anträge auf Schonzeitverkürzung ab sofort nur noch in Ausnahmefällen angenommen und bearbeitet werden dürfen. Ein solcher Beschluss zur Aufhebung der Schonzeit darf nur in speziell begründeten Fällen gefasst werden. Generelle Verweise auf Wildschäden sind als Begründung nicht länger ausreichend.

Stattdessen müssen die Antragsteller nachweisen, dass in einem bestimmten Gebiet oder Revier außergewöhnliche Wildschäden drohen, die nur durch eine Verkürzung der Schonzeit abgewendet werden können. Die (Nicht-)Erfüllung von Abschussplänen in der regulären Jagdzeit allein reicht nicht mehr als Begründung, vielmehr müssen umfassende jagdliche und forstwirtschaftliche Gründe vorgelegt werden.

Genehmigungen für Schonzeitverkürzungen sollen zudem räumlich und zeitlich beschränkt werden, um einen ausgewogenen Schutz des Rehwildes zu gewährleisten. Diese neue Regelung spiegelt auch das Engagement des im Dezember 2020 gewählten Präsidiums des Bayerischen Jagdverbands unter Ernst Weidenbusch wider, das sich in zahlreichen Gerichtsverfahren gegen die Praxis der Schonzeitverkürzungen eingesetzt hat.

Dazu BJV-Präsident Ernst Weidenbusch:

„Wir Jäger sind auch Anwälte der Wildtiere. Darum tut es gut zu sehen, dass sich unser Einsatz für sie gelohnt hat. Man merkt einfach, dass mit Hubert Aiwanger jetzt ein Praktiker Jagdminister ist. Denn es ist ja auch wissenschaftlich belegt: zu viel Jagddruck erhöht den Verbiss. Schonzeiten haben auch deshalb ihren Sinn.“