Fichtenkreuzschnäbel zu Hunderten überfahren

Nationalpark Schwarzwald warnt: „Papageien des Schwarzwalds“ geraten auf der Schwarzwaldhochstraße massenhaft unter die Räder

Fichtenkreuzschnabel (Foto: © Marc Förschler / Nationalpark Schwarzwald)
Fichtenkreuzschnabel (Foto: © Marc Förschler / Nationalpark Schwarzwald)

Der Nationalpark Schwarzwald ruft Autofahrer auf der Schwarzwaldhochstraße zu besonderer Vorsicht auf, da die einzigartigen Fichtenkreuzschnäbel, in zunehmendem Maße zu Verkehrsopfern werden. Die auffällige Gefiederfärbung des Fichtenkreuzschnabels, besonders bei den Männchen, die von Gelb über Orange bis zu Karminrot variieren kann, hat ihm den Beinamen „Papagei des Schwarzwalds“ eingebracht. Diese Farbenpracht ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern gibt auch Aufschluss über den Ernährungs- und Gesundheitszustand der Vögel, was für die Weibchen bei der Partnerwahl von entscheidender Bedeutung ist.

Streusalz wird „Papageien des Schwarzwalds“ zum Verhängnis

Der Fichtenkreuzschnabel ist ein charakteristischer Finkenvogel des Schwarzwalds. Sie leben fast ausschließlich in Nadelwäldern höherer Lagen. Diese besonderen Tiere ernähren sich im Winter hauptsächlich von Fichten- und Kiefernsamen, einer stark ölhaltigen Kost, die einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen und Flüssigkeit mit sich bringt. Um diesen Bedarf zu decken, nutzen Fichtenkreuzschnäbel ausgerechnet Streusalz oder durch Streusalz auftauenden Schnee auf Straßen als ausgleichende Mineralstoffquelle. Die tragische Realität ist vor diesem Hintergrund, dass hunderte dieser Vögel zwischen Februar und April tot aufgefunden werden, eine Zahl, die nur die Spitze des Eisbergs darstellt. Dies ist besonders besorgniserregend, da der Fichtenkreuzschnabel zu den wenigen Vogelarten gehört, die auch im Winter brüten, was bedeutet, dass der Tod eines Vogels oft die ganze Brut gefährdet.

Fuß vom Gas der Fichtenkreuzschnäbel zuliebe

Esther del Val Alfaro, eine renommierte Vogelexpertin im Nationalpark Schwarzwald, weist darauf hin, dass eine reduzierte Geschwindigkeit der Autofahrer wesentlich dazu beitragen könnte, die Unfallrate zu senken. Die Fichtenkreuzschnäbel, hauptsächlich in den Nadelwäldern des Schwarzwalds beheimatet, haben einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen, den sie durch die Aufnahme von Streusalz zu decken versuchen.

Als Art des Monats Februar 2024 soll der Fichtenkreuzschnabel in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt werden, mit dem Ziel, das Bewusstsein für diese beeindruckende Vogelart zu schärfen und ihre Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Weitere Informationen über den Fichtenkreuzschnabel und seine besondere Stellung im Ökosystem des Schwarzwalds finden Sie auf dem Nationalpark-Blog unter der Rubrik „Art des Monats“.