Drastische Reduzierung der Wolfspopulation in Schweden gefordert

Schwedens Minister für den ländlichen Raum Peter Kullgren will die Wolfspopulation des Landes auf bis zu 170 Tiere verringern

Ein Wolf mit ein wenig Schnee auf dem Fell. (Symbolbild: Madeleine Lewander auf Pixabay)
Ein Wolf mit ein wenig Schnee auf dem Fell. (Symbolbild: Madeleine Lewander auf Pixabay)

Schwedens Minister für den ländlichen Raum und Infrastruktur Peter Kullgren sprach sich gestern in einer Sendung der öffentlich-rechtlichen Fernsehgesellschaft Schwedens „SVT“ (Sveriges Television) dafür aus, das Verfahren der Schutzjagden auf Wölfe zu vereinfachen und die schwedische Wolfspopulation auf etwa 170 Tiere zu reduzieren.

In der gestrigen Ausgabe von SVT’s „Agenda“, in der Kullgren zu Gast war, stand nämlich die wachsende Wolfspopulation in Südschweden und deren Auswirkungen auf die lokale Landwirtschaft im Mittelpunkt der Diskussion, wie Jakt&Jägare berichtet.

Schutzjagd als Lösung und Herausforderung für die Landwirtschaft

Ein betroffener Schafzüchter aus Blekinge berichtete von mehreren Angriffen einer Wolfsfähe auf seine Herde, was die Dringlichkeit der Maßnahmen unterstrich. Die schwedische Regierung hat Kullgren zufolge das Ziel, die Anzahl der Wölfe von aktuell geschätzten 300 auf 170 zu reduzieren, um den Landwirten entgegenzukommen und die Schafzucht im Land zu schützen.

Meinungen zur geplanten Reduzierung

Während eine Mehrheit im schwedischen Reichstag für eine Reduzierung der Wolfspopulation ist, betont Isak Isaksson von der Naturschutzvereinigung die Wichtigkeit des Wolfs für die Biodiversität und kritisiert die geplante Halbierung der Population. Minister Kullgren argumentiert jedoch, dass ein gesunder Bestand auch mit 170 bis 270 Wölfen gewährleistet werden kann, und hebt hervor, dass Schutzmaßnahmen wie abweisende Zäune allein nicht ausreichen.

Die Zukunft von Mensch und Wolf in Schweden

Kullgren betonte darüber hinaus die Bedeutung der Schutzjagd für das Zusammenleben von Mensch und Wolf und fordert schnellere Maßnahmen bei Wolfsschäden. Die Regierung arbeite an Lösungen, um die Koexistenz zu verbessern und gleichzeitig die Landwirtschaft zu schützen. Wir können gespannt sein, ob Schweden diese Pläne auch wirklich in die Tat umsetzen wird.