Sieben Jagdhunde kaltblütig erschossen

Vermutlich einen Streit unter Menschen mussten sieben Jagdhunde jetzt im französischen Département Ardèche mit dem Leben bezahlen

Sechs der sieben erschossenen und erstochenen Hunde, die größtenteils noch ihre Schutzwesten tragen, die leider nur vor tierischen Schweinen Schützen. (Quelle: Le Journal Nos Chasses/Facebook)
Sechs der sieben erschossenen und erstochenen Hunde, die größtenteils noch ihre Schutzwesten tragen, die leider nur vor tierischen Schweinen Schützen. (Quelle: Le Journal Nos Chasses/Facebook)

Im französischen Département Ardèche kam es am vergangenen Samstag (16.12.2023) zu einer Tat, die sprachlos macht: Wie die französischen Jagdmedien „Le Journal Nos Chasses“ und „Chasse Passion“ berichten, wurden im Zuge einer Wildschweinjagd, die bei Chanéac, nahe der Haute-Loire, stattfand, sieben Jagdhunde kaltblütig erschossen.

Jagdhunde hatten ein Wildschwein in der Gemeinde Arcens aufgestöbert und es über das Jagdgebiet ihrer Jagdgemeinschaft hinaus verfolgt. Das Tier wechselte auf das Grundstück der Gemeinschaft „Longo Maï“, einer als antikapitalistisch und sozialistisch beschriebenen Kooperative mit sektenähnlichen Strukturen, die seit der Gründung dieser Bewegung in den frühen 1970er Jahren, in nahezu autarken Verhältnissen als Selbstversorger lebt.

Wie berichtet wird, scheint es schon viele Auseinandersetzungen zwischen den Jägern und den Mitgliedern dieser Gemeinschaft gegeben zu haben, die es anscheinend nicht ertragen, dass in ihrer Nähe gejagt wird. Mehrmals hätten Mitglieder der Gemeinschaft Longo Maï gedroht, Jagdhunde zu töten, sollten sie ihr Eigentum betreten.

Alles deutet darauf hin, dass sie am Samstag ihren Worten Taten haben folgen lassen, indem sie sieben Jagdhunde kaltblütig erschossen. Etwa 15 bis 20 Schüsse sollen im „Camp“ abgegeben worden sein, bevor die Besitzer der Hunde eintrafen und die Kadaver von sieben von ihnen am Boden liegend vorfanden. „Sie waren dabei, ihnen ihre GPS-Halsbänder abzunehmen“, erklärt Boris, der Besitzer von drei der getöteten Hunde gegenüber „Le Journal Nos Chasses“.

Es wird angenommen, dass die Hunde bei der Verfolgung des Wildschweins auf das Grundstück gelangten und dann auch auf die Hausschweine der Kooperative losgegangen sind. Dies entfachte wohl den Zorn der Eigentümer, die daraufhin das Feuer eröffneten. Eine Klage wurde eingereicht, und die Hunde werden autopsiert, um Beweise für zukünftige Untersuchung zu sammeln.

Ersten Ergebnissen zufolge wiesen die Hunde neben Schussverletzungen auch Stichverletzungen auf, die nahelegen, dass die Tiere auch an ihren Sauenschutzwesten hätten weggezogen werden können, anstatt diese mit der kalten Waffe zu erstechen. Alles in allem scheint diese brutale Tat, der sieben unschuldige Tiere zum Opfer gefallen sind, die traurige Eskalation eines schon lange schwelenden Konfliktes zwischen den lokalen Jägern und der Gemeinschaft Longo Maï zu sein. Die vielschichtigen Hintergründe aufzuarbeiten und Licht in diese Sache zu bringen, wird jetzt Aufgabe der Justiz sein.