Schnellerer Abschuss von Schadwölfen in Kärnten

Kärnten führt neues Alm- und Weideschutzgesetz ein – In ausgewiesenen Gebieten soll Abschuss von Schadwölfen bereits bei unmittelbarer Bedrohung möglich sein

Viele Wölfe, viel Schaden: Hier ein Wolfsrudel. (Symbolbild: István Károly Bőcs auf Pixabay)
Viele Wölfe, viel Schaden: Hier ein Wolfsrudel. (Symbolbild: István Károly Bőcs auf Pixabay)

Die Landesregierung des österreichischen Bundeslandes Kärnten hat auf Vorschlag von Jagd- und Agrarreferent LHStv. Martin Gruber ein neues Gesetz für den Umgang mit Wölfen verabschiedet. Das „Kärntner Alm- und Weideschutzgesetz“ ermöglicht in ausgewiesenen Almschutzgebieten den schnelleren Abschuss von Schadwölfen bereits bei unmittelbarer Bedrohung von Nutztieren.

Schnellere Maßnahmen zum Schutz von Nutztieren beschlossen

Angesichts der steigenden Zahl von Nutztierrissen durch Wölfe in Kärnten – mit 400 Fällen im Jahr 2022 und 133 Fällen im Jahr 2023 – setzt die Landesregierung nun auf ein schnelleres Eingreifen bei Schadwölfen. Das beschlossene Alm- und Weideschutzgesetz stellt einen Wendepunkt im Umgang mit dem Wolf dar. „Ein wichtiges Signal an die Kärntner Almwirtschaft“, so LHStv. Gruber. Das Gesetz hebt frühere Regelungen auf, nach denen eine bestimmte Anzahl von Nutztieren getötet worden sein musste, bevor der Abschuss eines Wolfs erlaubt war. Jetzt kann bereits nach dem ersten Nutztierriss gehandelt werden.

Neue Regelungen für den Umgang mit Risikowölfen

Neben dem Abschuss bei unmittelbarer Bedrohung ermöglicht das Gesetz auch die Vergrämung von Wölfen in Schutzgebieten durch jede Person zu jeder Zeit. Warnschüsse dürfen jedoch nur von Jagdausübungsberechtigten abgegeben werden. Zudem wird an der Risikowolfs-Verordnung gearbeitet, um auch in Siedlungsgebieten gegen Problemwölfe vorgehen zu können. „Diese Regelung hat sich als enorm wichtig erwiesen, um die Bevölkerung zu schützen“, erklärt Gruber.

Vor der Weidesaison in Kraft: Kärnten nimmt Vorreiterrolle ein

Mit der zügigen Umsetzung des Alm- und Weideschutzgesetzes sowie der begleitenden Verordnungen will Kärnten eine Vorreiterrolle in Österreich einnehmen. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die landwirtschaftliche und Almwirtschaft effektiv zu schützen und zu unterstützen, betont Gruber. „Das Alm- und Weideschutzgesetz ist ein neuer Weg, den Kärnten im Umgang mit dem Raubtier Wolf einschlägt“, so der Jagdreferent.