Wiederansiedlung des Birkhuhns in der Lausitz

Experten auf Fachexkursion zur Wiederansiedlung der sehr seltenen Vogelart in Polen

Birkhenne am Rande der Muskauer Heide. (Foto: © Karsten Nitsch / Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt)
Birkhenne am Rande der Muskauer Heide. (Foto: © Karsten Nitsch / Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt)

Die Akademie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) lädt auf eine Fachexkursion zum Thema Birkhuhnschutz ein. Reiseziel ist das polnische Ruszów in der Woiwodschaft Niederschlesien. Hier leben auch heute noch fortpflanzungsfähige Populationen des in Deutschland sehr seltenen Rauhfußhuhns.

„Das Birkhuhn (Tetrao tetrix) hat noch vor 30 Jahren in Sachsen gelebt und sich hier fortgepflanzt. Der Braunkohleabbau hat ihm seinen Lebensraum geraubt. Deshalb soll die Vogelart, auch im Zuge der Entstehung von Bergbaufolgelandschaften, wieder nach Sachsen zurückgeholt werden“, so Stiftungsdirektor Dietmar Kammerschen. „In der Lausitz werden jetzt mit viel Geld zahlreiche Arbeitsplätze für hochqualifizierte Menschen geschaffen. Im gleichen Zuge soll auch Platz für das Kulturgut Birkhuhn sein!“, ergänzt der Direktor. Die Exkursion umfasst Fachleute aus der sächsischen Vogelschutzwarte, der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz, des Bundesforstes und der LaNU. Gemeinsam sollen praktische Erfahrungen im Birkhuhnschutz gesammelt werden, um das Birkhuhn nicht nur als Tier, sondern auch als Kulturgut in der Region zu etablieren.

Birkhuhnlebensraum. (Foto: © Fritz Brozio / Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt)
Birkhuhnlebensraum. (Foto: © Fritz Brozio / Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt)

In Sachsen und Brandenburg gibt es derzeit keine fortpflanzungsfähigen Populationen des Birkhuhns mehr, welches als Leitart für intakte Sandheiden und Lebensraum anderer geschützter Arten gilt. Die Planung für die Wiederansiedlung ist Teil des Artenschutzprogramms Birkhuhn und wurde im Braunkohlenplan Nochten festgeschrieben, welcher die Schaffung geeigneter Lebensräume in der Oberlausitz vorsieht.