Proaktive Wolfsregulierung in Graubünden trotz Beschwerde teilweise fortgesetzt

Der Kanton Graubünden zeigt sich über die Beschwerden der Umweltschutzorganisationen überrascht und enttäuscht.

Ein Wolf liegt neben einem Baum im Schnee. (Symbolbild: Marcel Langthim auf Pixabay)
Ein Wolf liegt neben einem Baum im Schnee. (Symbolbild: Marcel Langthim auf Pixabay)

Der Kanton Graubünden setzt trotz der Beschwerde von Umweltschutzorganisationen gegen die proaktive Regulierung von Wolfsrudeln seine Maßnahmen in nicht betroffenen Gebieten fort. Nachdem die Details der Beschwerde vorlagen, wurde klar, dass diese nur einen Teil der proaktiven Regulation betrifft. Die Wildhut, unterstützt durch die Jägerschaft, kann die Maßnahmen in nicht von der Beschwerde betroffenen Gebieten fortsetzen.

Am vergangenen Freitagnachmittag wurden die Behörden über den Eingang der Beschwerde von Naturschutzorganisationen gegen die proaktive Regulierung von Wolfsrudeln im Kanton Graubünden informiert. Die Beschwerde hat aufschiebende Wirkung, was dazu führte, dass die proaktive Regulation durch die Wildhut und Jägerschaft sofort gestoppt werden musste. Die reaktive Regulation nach altem Recht wurde jedoch fortgesetzt und führte am Wochenende zur Entnahme eines Jungwolfs des Vorab-Rudels.

Von der Beschwerde betroffen sind die Rudel Jatzhorn bei Davos, Rügiul bei Poschiavo sowie Stagias und Vorab in der Surselva. Die proaktive Regulation der nicht betroffenen Wolfsrudel wird weitergeführt, und der Kanton beabsichtigt, die verfügten Abschüsse bis Ende Januar 2024 effizient umzusetzen.

Die aufschiebende Wirkung gilt nicht für die Entnahme des Lenzerhorn- und des Beverin-Rudels, gegen die keine Beschwerden vorliegen. Die Jägerinnen und Jäger, die sich zur Sonderjagd angemeldet haben, können die Wildhut bei der Regulation dieser Rudel weiterhin unterstützen.

Der Kanton Graubünden zeigte sich überrascht und enttäuscht über das Vorgehen der Umweltschutzorganisationen. Regierungsrätin Carmelia Maissen betonte, dass der Kanton ein umsichtiges Wolfsmanagement betreibe und bedauerte, dass die Arbeit durch die Beschwerden erschwert werde.