Katzen draußen streunen lassen ist asozial

Norwegische Studie zeigt: Hauskatzen gefährden Artenvielfalt und Tierwohl erheblich

Eine schwarz-weiße Katze schleicht sich an drei Tauben heran. (Symbolbild: Jacques GAIMARD auf Pixabay)
Eine schwarz-weiße Katze schleicht sich an drei Tauben heran. (Symbolbild: Jacques GAIMARD auf Pixabay)

Eine Risikobewertung der Wissenschaftskommission für Lebensmittel und Umwelt (VKM) in Norwegen legt dar, wie die Haltung von Hauskatzen die biologische Vielfalt erheblich beeinträchtigt. Die Studie, die auf Initiative der VKM durchgeführt wurde, zeigt auf, dass Hauskatzen, allein in Norwegen, jährlich zwischen 21 und 68 Millionen Beutetiere schädigen oder töten, darunter vor allem Vögel und kleine Säugetiere.

Hohe Risiken für lokale Fauna

In Norwegen gibt es schätzungsweise zwischen 690.000 und 870.000 Haus- und herrenlose Katzen. Während Katzen historisch gesehen zur Jagd auf Schädlinge wie Mäuse und Ratten gehalten wurden, sind sie heute vor allem als Haustiere beliebt. Die Freiheit, mit der viele Katzen im Freien herumstreunen können, stellt jedoch eine große Gefahr für heimische Tierarten dar. Es ist gut dokumentiert, dass Katzen in Norwegen und anderen Ländern eine Vielzahl von Tieren schädigen und töten, was sowohl die biologische Vielfalt als auch das Tierwohl der Beutetiere gefährdet.

Auswirkungen nicht nur auf die Tiergesundheit

Die VKM hat nicht nur die Risiken für die biologische Vielfalt untersucht, sondern auch die Rolle der Hauskatze bei der Verbreitung von Krankheitserregern bewertet. Laut der Studie tragen Katzen signifikant zur Verbreitung von pathogenen Parasiten, Bakterien und Viren bei, die andere Haustiere und auch wilde Tierarten infizieren können. Einige dieser Krankheitserreger können zudem auf den Menschen übertragen werden, darunter Toxoplasma gondii, Francisella tularensis und verschiedene Salmonellenarten.

Empfehlungen zur Risikominderung

Um die negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt zu reduzieren, empfiehlt die VKM Maßnahmen, die den Zugang von Katzen zu Populationen wildlebender Tiere einschränken. Dazu gehört die Nutzung von Außengehegen oder das Anleinen von Katzen beim Freigang, was die Risiken für Beutetiere und die Verbreitung von Krankheiten erheblich verringern kann.

Quelle: Norwegian Scientific Committee for Food and Environment (VKM):  VKM Report 2023: 23 Assessment of the risks posed by domestic cats (Felis catus) to biodiversity and animal welfare in Norway. Scientific Opinion of the Panel on Biodiversity of the Norwegian Scientific Committee for Food and Environment 10.11.2023, Oslo.