Vandalen zerstören mehr als 60 Hochsitze

Vandalen zerstören mehr als 60 Hochsitze

Am Niederrhein ist der Ärger unter Jägern groß: In einer bisher beispiellosen Serie haben Unbekannte mehr als 60 Hochsitze zerstört. Das professionelle Vorgehen der Täter lässt dabei nicht auf zufällige Taten schließen.

Hochsitz im Revier
Hochsitz im Revier

Zwischen März und September 2018 haben Unbekannte in den Kreisen Wesel und Kleve (Nordrhein-Westfalen) mehr als 60 Hochsitze zerstört. Gegenüber der Rheinischen Post zeigt sich der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Wesel, Alfred Nimphius, bestürzt: So etwas habe er noch nie erlebt. „Dass manchmal Hochsitze angesägt werden, das passiert immer wieder, so traurig das ist. Aber seit Beginn des Jahres häufen sich die Vorfälle extrem, und die Täter gehen dabei höchst professionell vor“, so der 64-Jährige. Die betroffenen Ansitzeinrichtungen in der gesamten Region seien nicht nur angesägt und umgekippt worden, sondern wurden fachmännisch in kleine Stücke geschnitten – selbst Metallrohre wurden auf diese Weise unbrauchbar gemacht.

Der oder die Täter verfügen also sowohl über umfangreiches Werkzeug als auch die nötigen Ortskenntnisse. In diesem Zusammenhang verweist Nimphius auf die jüngsten Zerstörungen im September: „In einer einzigen Nacht wurden an der Halde Norddeutschland gleich acht Hochsitze zerstört.“ Zwar wurde niemand verletzt, aber die Wut bei den Jägern sei groß, denn die Jagd in dem Gebiet werde dadurch „deutlich eingeschränkt“. Hinzu komme der hohe finanzielle Schaden der Revierinhaber. In den betroffenen Gebieten sind das allerdings nicht nur private Jäger. Der Landesforst in Wesel wurde ebenfalls Opfer der Vandalen. Dort komme also letztlich der Steuerzahler für den Schaden auf.

Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft gibt sich aber nicht geschlagen: „Wir wollen natürlich alles dafür tun, die Verantwortlichen zu erwischen.“ Mittlerweile habe er alle Fälle aus der Region gesammelt und an die Staatsanwaltschaft Duisburg weitergeleitet. Die Ermittlungen der Polizei seien eingeleitet und man prüfe derzeit, „welche Fälle wirklich zusammengehören“, so die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft.