Orkanschäden beseitigt: Jäger forsten Wald auf

Orkanschäden beseitigt: Jäger forsten Wald auf

Im schweizerischen Lyssach haben sich rund 30 Jäger für den Burgerwald Nassi engagiert. Die letzten Sturmflächen nach dem Orkan Lothar wurde mit 1200 Bäumen aufgeforstet.

Sturmschäden im Wald
Sturmschäden im Wald

Der Orkan Lothar hat vor rund 17 Jahren erhebliche Schäden hinterlassen. Eine fünf Hektar große lichte Fläche ist damals im schweizerischen Burgerwald Nassi (Kanton Bern) entstanden. Nun konnte auch der letzte Bereich von einem Hektar Größe aufgeforstet werden. 30 Jungjäger und weitere Mitglieder des Jagd- und Wildschutzvereins Burgdorf hatten sich die Aufforstung zum Ziel gemacht, heißt es in einem Bericht der Berner Zeitung. „Damit können wir als angehende Jäger etwas für die Öffentlichkeit tun“, sagte Gabriel Niederhauser, einer der Jungjäger.

Mit 1200 Buchen, Lärchen, Föhren, Eichen und der Douglastanne wurde die lichte Fläche aufgeforstet. „Weil sie trockenheitsverträglich ist, wird die Douglasie angesichts des Klimawandels gefördert“, erklärte Forstunternehmer Adrian Schär gegenüber der Zeitung. Er unterstützte die Jungjäger fachmännisch bei der Pflanzaktion. Ein Loch nach dem anderen mussten diese dafür in den Boden schlagen und leisteten zugleich einen wichtigen Beitrag für ihre Jagdausbildung. 50 Hegestunden sind Voraussetzung für das Antreten zur Jägerprüfung nach einem oder zwei Jahren. „Andernfalls würde er oder sie nicht zur Prüfung zugelassen“, sagte Markus Brack, stellvertretender Hegeobmann des Jagd- und Wildschutzvereins Burgdorf. Dem „Wald unter die Arme zu greifen“, falle nämlich ebenfalls unter das Hegen.

Dass das Aufforsten der einen Hektar großen Fläche erst 17 Jahre nach dem Orkan geschieht, hat unterschiedliche Gründe. „Ursprünglich war es das Ziel, die Fläche der Natur zu überlassen“, wird Erich Bracher, Präsident der Burgergemeinde Lyssach, zitiert. Da zuvor dornige Brombeergewächse an der lichten Stelle wuchsen, konnten sich junge Bäume nicht entwickeln. Auch Kostengründe spielten eine Rolle.

Dank des Einsatzes der Jäger spart die Gemeinde viel Geld. „Deshalb freut uns die Unterstützung durch die Jäger“, sagte Bracher. Trotzdem werden rund 10.000 Franken in die Aufforstung der Sturmfläche investiert – unter anderem weil der Wald als Erholungsort für verschiedene Aktivitäten genutzt wird.

Welche Leistungen für den Jagdschein in Deutschland erbracht werden müssen, haben wir in unserer Reihe „Auf dem Weg zur Jungjägerin“ zusammengefasst.

Auf dem Weg zur Jungjägerin (I):  Die Erste Theoriestunde
Auf dem Weg zur Jungjägerin (II): Wildbrethygiene
Auf dem Weg zur Jungjägerin (III): Die erste Schießstunde
Auf dem Weg zur Jungjägerin (IV): Halbzeit!
Auf dem Weg zur Jungjägerin (V): Die Abschlussprüfung