Neues Projekt fördert den Niederwild-Nachwuchs
Feldhase, Fasan & Co. liegen Bayerns Jägern ganz besonders am Herzen. Der Bayerische Jagdverband (BJV) gründet daher eine eigene Niederwildstation. Ab dem kommenden Frühjahr sollen Paare von Rebhühnern und fasan in der Station ihre Jungen aufziehen.
Beim Spatenstich für das an der Landesjagdschule in Wunsiedel angesiedelte Projekt betonte BJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Vocke, wie dringend es erforderlich sei, dass die bayerischen Jäger sich für die einst häufig anzutreffenden Niederwildarten Feldhase, Rebhuhn und Fasan engagieren. „Jahr für Jahr verzeichnen wir einen Rückgang der Niederwildpopulationen in Bayern“, sagte Vocke laut einer Pressemitteilung. „Als Jäger, die die Verpflichtung haben, sich um das Niederwild in den Revieren zu kümmern, müssen wir handeln, um diese Tierarten unserer Heimat nicht zu verlieren.“
Die Jungvögel, die ab dem kommenden Jahr in der neuen Station aufgezogen werden, sollen anschließend nur an solche Reviere abgegeben werden, die nachweislich bereits lebensraumverbessernde Maßnahmen für Vögel der Feldflur durchgeführt haben. Hierzu zählen beispielsweise neu angelegte Hecken, Saumstrukturen an Feld- und Wegrändern oder Brachen.
Die dramatischen Einbrüche der Bestände von Fasan und Rebhuhn in den vergangenen Jahren verdeutlichen laut BJV die Auswirkungen der großräumigen Veränderungen in der Feldflur. Die einst häufigen Wildarten leiden demnach unter den Veränderungen in der Landwirtschaft, zunehmendem Flächenverbrauch, ungezügelter Freizeitnutzung und der Zerschneidung der Lebensräume. Besucher der Bayerischen Akademie für Jagd und Natur in Wunsiedel können künftig übrigens in Schauvolieren viel Wissenswertes über die heranwachsenden Feldhühner erfahren. Ein ähnliches Projekt gibt es auch in Thüringen. Dort wird sich seit Jahren mit Erfolg für das Haselhuhn eingesetzt (wir berichteten).