Kiefernhäkselsuhle

In der „Kiefernhäkselsuhle“

Frisch gehäkselte Kiefern haben eine gewisse Anziehungskraft auf Rotwild

Kronenhirsch schleudert Kiefernhäksel (Foto: Burkhard Stöcker)
Kronenhirsch schleudert Kiefernhäksel (Foto: Burkhard Stöcker)

Forstarbeiter hatten in einem norddeutschen Revier Kiefern eingeschlagen und einige der Bäume, die forstlich nicht mehr zu verwerten waren, vor Ort gehäkselt.

Andern Tags saß ich dort zur Beobachtung und zum Fotografieren von Rotwild. Noch bei gutem Licht betrat ein Feisthirschrudel die gelichteten Flächen. Sie zogen langsam äsend über das Grünland und als sie am gehäkselten Material vorbeikamen, konnte ich folgende interessante Beobachtung machen: ein gut veranlagter Kronenhirsch, vom wahrscheinlich dritten Kopf, schnupperte an den sicherlich noch stark nach Kiefernharz duftenden Häkseln, und schleuderte Sekunden später einen Schwung davon durch die Luft – der Duft hatte offenbar eine gewisse Aggression bei ihm ausgelöst oder aber einfach seinen Spieltreib geweckt. Nachdem der Hirsch sein Interesse bekundet hatte, wurde auch ein Schmalspießer aufmerksam und bewindete ebenfalls die Kiefernhäksel. Er war jedoch von dem Duft offenbar so angetan, dass er gleich ein Ganzkörperbad in den „Häkselfluten“ nahm – wenn das Kiefernnadelschaumbad noch nicht erfunden wäre, hätte das Tun des jungen Spießers durchaus als Anregung, zumindest für ein „Kieferhäkselbad“, dienen können.

Hoffen wir, dass dem jungen Hirsch diese geruchliche Aufbesserungskur, wie auch immer, zum Wohle gereicht haben mag!

Ein Beitrag von Burkhard Stöcker für unseren Premiumpartner, die Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern

Logo der Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern
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