Die spannende Welt der Bäume

Die spannende Welt der Bäume

Sie versorgen uns mit Sauerstoff, geben uns Arbeit, kommunizieren untereinander und können dabei richtig alt, hoch und dick werden: Wir haben einiges Wissenswertes rund um Bäume zusammengetragen.

Baum
Baum

1. Das wichtige Atmen der Bäume

Bäume sind von essenzieller Bedeutung für uns und unseren Planeten. Denn sie versorgen uns mit Sauerstoff. Etwa 1.200 Liter davon kann ein einzelner Baum pro Stunde produzieren. Diesen biochemischen Vorgang der Bäume bezeichnet man als Photosynthese: Mit dem Wasser aus dem Boden und dem Kohlenstoffdioxid aus der Luft können Bäume in ihren Blättern wichtige Nährstoffe bilden. Der grüne Farbstoff in den Blättern, das Chlorophyll, kann die Energie des Sonnenlichtes für die Pflanze nutzbar machen, sodass neben Traubenzucker auch Sauerstoff entsteht.

2. Zahlreich und vielfältig

Vier Milliarden Hektar Wald gibt es weltweit – das heißt, dass ein Drittel der gesamten Erde mit Bäumen bedeckt ist. In Deutschland gibt es 11,1 Millionen Hektar Wald, was etwa 32 Prozent der Landfläche entspricht. In deutschen Wäldern stehen etwa 90 Milliarden Bäume und 90 verschiedene Baumarten. Lassen sich die Arten von Nadelbäumen – zu denen unter anderem Kiefern- und Zypressengewächse gehören – noch auf etwa 650 eingrenzen, zeichnen sich Laubbäume durch einen schier unerschöpflichen Artenreichtum aus. Alleine auf der Nordhalbkugel der Erde wachsen Tausende von verschiedenen Laubgehölzen, in den tropischen Regenwäldern wird diese Zahl noch um ein Vielfaches übertroffen.

3. Alter Schwede!

Der älteste Baum der Welt trägt den Namen „Old Tjikko“ und ist eine Fichte, die in einem Nationalpark inmitten der kargen Fulufjallet-Hochebene in Schweden steht. Entdeckt wurde der unspektakulär daherkommende Baum im Jahr 2004 von Professor Leif Kullman von der Umeå-Universität. Das Alter des Baumes ist durch Radiokohlenstoffdatierung seines Wurzelsystems ermittelt worden. Das beeindruckende Ergebnis: Der fünf Meter hohe Baum ist stolze 9.550 Jahre alt.

Foto: Wikipedia /  			Karl Brodowsky, Old-Tjikko-2011-07-19-001, CC BY 3.0 		/ Old Tjikko
Foto: Wikipedia /  Karl Brodowsky, Old-Tjikko-2011-07-19-001, CC BY 3.0 / Old Tjikko

4. Folgenreicher Raubbau

Der Regenwald schrumpft durch Abholzung zunehmend. Das hat weitreichende Konsequenzen für Mensch, Tier und die Umwelt. Denn die Regenwälder stabilisieren das Klima, indem sie der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid (CO₂) entziehen und stattdessen Sauerstoff abgeben. Durch die Abholzung entweicht das CO₂ in die Atmosphäre – und trägt somit zur Klimaveränderung bei. Des Weiteren verlieren unzählige Bewohner dieses einzigartigen Ökosystems – Tiere wie Menschen – durch Rodung zunehmend ihren Lebensraum.

5. Give me a hug

Foto: Alexander Kumpins
Foto: Alexander Kumpins

Das Umarmen von Bäumen ist gut für die Gesundheit – das behaupten zumindest Vertreter der traditionellen chinesischen Medizin. Ding Shu Gong nennt sich dieser Trend. Durch die Umarmung soll der Körper die heilende Energie der Bäume aufnehmen. Befürworter dieser Theorie behaupten, dass jeder Baum eine spezielle Wirkung auf den Menschen habe. So soll etwa die Eiche unseren Kreislauf anregen und die Birke gegen Depressionen helfen. Alles Quatsch? Fest steht, dass Waldluft gesund ist und Spaziergänge im Wald den Puls deutlicher senken als vergleichbare Spaziergänge in der Stadt.

6. Der Wald als Arbeitgeber

1,2 Millionen Menschen in 185.000 Betrieben arbeiten in Deutschland im Holz- und Forstsektor – und erwirtschaften dabei einen Jahresumsatz von etwa 170 Milliarden Euro. Der deutsche Wald ist damit ein sehr wichtiger Arbeitgeber. Zum Vergleich: In der deutschen Automobilindustrie sind „nur“ etwa 700.000 Menschen beschäftigt.

7. Höher als die Freiheitsstatue

Der höchste Baum der Erde steht im Redwood Nationalpark in Kalifornien, USA.
„Hyperion“, benannt nach dem Titanenvater des Sonnengottes Helios aus der griechischen Mythologie, wird seinem Namen eindrucksvoll gerecht: Der im Jahr 2006  von den Naturwissenschaftlern Chris Atkins und Michael Taylor entdeckte Hüne misst sage und schreibe 115,55 Meter – und ist damit höher als das Wahrzeichen New Yorks (93 Meter).

Foto: Wikipedia / Vergleichbare Bäume im Redwood Nationalpark
Foto: Wikipedia / Vergleichbare Bäume im Redwood Nationalpark

8. Der Wald als Sozialgemeinschaft

Entsteht im Wald ein neuer Baum, ist dieser noch nicht stark genug, um am dunklen Waldboden zu gedeihen. Deswegen wird er von seinem Mutterbaum unterstützt. Über die Wurzeln flößt dieser seinem Nachwuchs eine Zuckerlösung ein, wodurch der junge Baum nach und nach stärker wird. Diese Art von „Sozialverbindung“ besteht auch zu schwachen oder absterbenden Bäumen. Diese werden durch die gesunden Exemplare, die sie umgeben, mitversorgt.

9. Bäume können kommunizieren

Bäume könnten miteinander in Kontakt treten – doch nicht über Schallwellen wie wir Menschen. Vielmehr kommunizieren sie zum Beispiel mithilfe von Duftbotschaften. Wenn etwa ein Baum von Schädlingen befallen wird, kann er andere Bäume durch Ausstoß von Gasen vorwarnen. Ein weiterer Kommunikationskanal ist das Feinwurzelsystem, über das die Bäume Kontakt zu Pilzen herstellen, die wie eine Art Glasfasernetz den Waldboden durchziehen. Diese Symbiose zwischen Pilzen und Pflanzen nennt man Mykorrhiza. Verschiedene Bäume werden somit in einem Netzwerk verbunden – Experten reden hierbei vom „Wood-Wide-Web“.

10. Ein echter Pfundskerl

Foto: Wikipedia /  			User:Gengiskanhg, Árbol-del-Tule-Oaxaca-Mexico, CC BY-SA 3.0 		/ Árbol del Tule in Mexiko
Foto: Wikipedia / User:Gengiskanhg, Árbol-del-Tule-Oaxaca-Mexico, CC BY-SA 3.0 / Árbol del Tule in Mexiko

Der dickste Baum der Erde steht in Mexiko, genauer gesagt in der Stadt Santa María del Tule im Bundesstaat Oaxaca. „Árbol del Tule“, eine rund 1.600 Jahre alte mexikanische Sumpfzypresse, hat einen Stammumfang von 46 Metern – und bringt bei einer Höhe von 41,85 Metern ein stolzes Gewicht von 636,107 Tonnen auf die Waage.