Die Hohe Jagd & Fischerei – Ein Messerundgang in Salzburg

Die Hohe Jagd & Fischerei – Ein Messerundgang in Salzburg

Besucher der Messe
Besucher der Messe „Hohe Jagd & Fischerei“

Zahlreiche Reisebusse und vollbesetzte Autos auf den Anfahrtswegen zum Messegelände und in der Folge teils dichtes Gedränge in den Gängen der Messehallen zeugten bereits am Messe-Donnerstag und zeugen genauso einen Tag später einmal mehr davon, welche Faszination diese Messe ausübt. Die jährliche Reise nach Salzburg hat einen hohen Stellenwert im Kalender von Jägern und Fischern. Von denen trifft man aber nicht nur heimische an. Andere kommen seit Jahren aus dem benachbarten Bayern, andere aus Südtirol, Slowenien, Ungarn, aus der Tschechischen Republik oder auch aus Polen.

Für viele ist es eine jährliche Tradition, den Weg nach Salzburg auf sich zu nehmen. Franz aus Oberösterreich hat sich noch keine „Hohe Jagd“ entgehen lassen, und das seit 28 Jahren. „Ich interessiere mich für Jagdreisen, Waffen und Revierbedarf. Ein Wiedersehen mit Gleichgesinnten ist mir zudem sehr wichtig“, sagt der Mittvierziger. Im Festrevier beim Mittagessen treffen wir Johann und Herbert. Die beiden Oberbayern fahren seit sechs Jahren miteinander auf die Messe. „Auf diesem Branchentreff können wir uns bei den wichtigsten Herstellern über deren Produkte informieren. Die Angebots-Vielfalt der Aussteller ist gewaltig. Da macht es Spaß auch einfach nur zu Schauen und die Atmosphäre zu genießen – so wie hier bei Musik und deftigen Speisen im Festrevier.“ Bei dieser Wertschätzung verwundert es nicht, dass „Die Hohe Jagd & Fischerei“ zu den Top-Fachmessen in Europa zählt und den größten sowie bedeutendsten Branchenevent im Alpen-Donau-Adria-Raum repräsentiert

Geselligkeit im Festrevier
Geselligkeit im Festrevier
Dichtes Gedränge in den Gängen, wie bei diesem Messerschleifer
Dichtes Gedränge in den Gängen, wie bei diesem Messerschleifer

In allen Messehallen herrscht geschäftiges Treiben. Kein Wunder bei rund 550 Ausstellern aus dem In- und Ausland und so vielen Besuchern. Aus der Ferne sind Klänge von Jagdhörnern zu vernehmen, hinein mischt sich Hundegebell. Zahlreiche Jagdgebrauchshunderassen werden mehrfach an jedem Messetag den Besuchern vorgestellt. In manchen Gängen ist es wie im Verkehrsstau, ein stop and go. Wer zu viel links und rechts sieht in die mit Bekleidung, Schmuck, Gewürzen, Messern, Werkzeugen, Wildfutter, Lockmitteln und was sonst noch alles, läuft Gefahr, auf seine Vorderleute zu rumpeln.

In der nächsten Halle wird man von Entenquaken oder kreischenden Krähen empfangen. Der Hersteller von Lockinstrumenten preist seine Stücke an und muss den interessierten Besuchern immer wieder die Laute vorführen. Bei den Herstellern von Waffen und Optik haben die Fachberater keine Langeweile. Die Besucher sind wissbegierig, haben auf der Messe die Möglichkeit, das Ziel der Begierde in die Hände zu nehmen und zu prüfen. An zahlreichen Ständen nehmen Filme den Zuschauer mit auf eine Jagdreise. Gewaltige Trophäen verschiedenster Wildarten lassen sicherlich bei Reiselustigen Wünsche aufkeimen. Jagdreiseanbieter und ihre künftigen Kunden studieren Karten des Jagdlandes, sprechen über das Arrangement und Preise.

Edle Hölzer, feine Gravuren - höchste Büchsenmacherkunst 
Edle Hölzer, feine Gravuren – höchste Büchsenmacherkunst 
Fotoquelle: Messe Salzburg/ Sieger im Hirschruf-Wettbewerb wurde Christian Hochleitner
Fotoquelle: Messe Salzburg/ Sieger im Hirschruf-Wettbewerb wurde Christian Hochleitner

Zurück geht’s ins Festrevier. Dort sind bereits alle Sitzplätze belegt und zahlreiche Besucher stehen in den Gängen. Die Österreichische Hirschruf-Meisterschaft hat vor wenigen Minuten begonnen. Die Darbietungen werden mit Applaus und anerkennenden Rufen des fachkundigen Publikums begleitet. Erstmals wird die Meisterschaft von der Jagdzeitschrift „Österreichs Weidwerk“ ausgerichtet. Deren Chefredakteur Martin Grasberger gibt zum Ende der Veranstaltung den Gewinner bekannt: Zum wiederholten Male hat Berufsjäger Christian Hochleitner sein Können im Umgang mit dem Lockinstrument bewiesen.

Es wird Zeit, in die Heimat aufzubrechen. Auf dem Weg zum Ausgang spricht mich ein freundlicher Herr an: „Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, setzen Sie sich!“ Er möchte unbedingt meine Schuhe putzen – und mir anschließend die Glanzpolitur verkaufen. Ein Kontrapunkt im ansonsten nahezu ausschließlichen Angebot rund um Jagd und Fischerei. Doch das gehört ebenfalls zu einer Messe wie dieser. Nicht wegzudenken sind genauso die Anbieter von Leckereien wie Wildschinken und -wurst, von Fisch, Käse, Kürbiskernölen und auch von edlen Weinen.

Paul Hammerl, Pressechef der Reed Messe Salzburg GmbH, zeigte sich am Freitagabend hoch zufrieden mit dem Verlauf der ersten beiden Messetage. Die Besucherzahlen seien höher als im Vorjahr und die Aussteller würden auf ein großes Besucherinteresse, sehr gute Gespräche und erfreuliche Umsätze verweisen.

Welche besonderen Veranstaltungen erwarten die Besucher an den verbleibenden beiden Messetagen? Am Samstag werden beim Red Fox Austria Award ab 13 Uhr auf der Bühne in Halle 10 die Leistungen von Meisterkürschnern aus Österreich, aus der Schweiz und aus Deutschland prämiert. Höhepunkt am Sonntag ist sicherlich die ab 14.30 Uhr stattfindende Internationale Hirschrufmeisterschaft, die von der ältesten deutschen Jagdfachzeitschrift „Wild und Hund“ ausgerichtet wird.

„Die Hohe Jagd & Fischerei 2016“ und die „absolut allrad“ sind am Samstag, 27. Februar, von 9 bis 18 Uhr und am Sonntag, 28. Februar, von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Das Tagesticket kostet 15 €, im ermäßigten Online-Kauf 12 €.

www.hohejagd.at 

Verkaufsgespräch auf der Messe
Verkaufsgespräch auf der Messe „Hohe Jagd & Fischerei“