Die Heilkraft der Wildtiere Teil 5

Die Heilkraft der Wildtiere Teil 5

Der Dachs – Prädikat: medizinisch wertvoll

Drei Dachse vor ihrer Dachsburg (Foto: hrw1973)
Drei Dachse vor ihrer Dachsburg (Foto: hrw1973)

Der Dachs spielte schon in den Betrachtungen der großen Kräuter- und Heiläbtissin Hildegard von Bingen ein beachtliche Rolle: „Der Dachs ist warm und hat ein stilles Gehaben…Und er hat fast so starke Kräfte in sich wie der Löwe, aber die Kraft, die er in sich hat, hält er für nichts, außer dass er sie bisweilen plötzlich zeigt und wiederum schnell aufhört“.

Für das Dachsfett gilt ähnliches wie für das Fett des Murmeltieres: auch Dachsfett enthält viele Corticoide und kann daher gegen entzündliche Erkrankungen angewandt werden. Zahlreiche Präparate werden auf dem Markt angeboten und Dachsfett wird auch heute noch von manchen Apotheken zu soliden Preisen aufgekauft. Von dieser Wirkung des Dachsfettes wusste Hildegard von Bingen ebenfalls schon zu berichten:“…und so mache eine Salbe, die das Beste ist gegen Gicht und gegen verrenkte Glieder in den Gelenken und gegen durch Gicht erschöpfte Glieder“.

Die weise Äbtissin spricht in der „Physika“, einer ihrer zwei heilkundlichen Hauptschriften, von der großen Kraft, die vom Fell des Dachses ausgeht: „Aber es ist auch eine große Kraft im Fell des Dachses, denn daraus mach einen Gürtel und umgürte dich damit um die nackte Haut, und alle Krankheit wird in dir aufhören, wie wenn ein großer Sturm in guter Wittrung und in ruhiger Luft unterdrückt wird. Und eine gefährliche Krankheit wird dich in dieser Zeit nicht befallen“ und weiter „Denn die Dachskraft, womit sein Fell getränkt wird, gleicht fast dem Stahl. Wenn es auf der Haut eines Menschen aufliegt, dann durchdringt es diese wie Stahl das Eisen (überwindet) und lässt nicht zu, dass eine Verseuchung den Menschen befällt“.

Auch in der großen Hildegard Apotheke von Dr. Hertzka wird Dachsfell wärmstens empfohlen. Vor allem Dachsfellschuhe sollen eine überaus heilende Wirkung nicht nur auf die Füße, sondern auf den gesamten Organismus haben.

Die angenehme Wirkung eines weich gegerbten Dachsfelles wird sicherlich so mancher Dachsjäger bestätigen können und auch den heilsamen Wirkungen, die die große Äbtissin beschreibt, wollen wir Jäger sicherlich nur allzu gerne Glauben schenken.

  

Teil 6 und damit der letzte Part unserer kleinen Reihe „Die Heilkraft der Wildtiere“, beschäftigt sich morgen unter anderem mit dem Fuchs.

Ein Beitrag von Burkhard Stöcker für unseren Premiumpartner, die Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern.

Logo der Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern
Logo der Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern