Der Tradition auf der Fährte (III): Jagdsignale

Der Tradition auf der Fährte (III): Jagdsignale

Sobald Jäger in Gruppen agieren, sind Jagdhörner nicht weit. Die gespielten Signale und Melodien sind allerdings weit mehr als bloße Unterhaltung. Sie berichten über Erfolg und Misserfolg, drücken Emotionen und Wertschätzung aus.

Jagdhorn wird geblasen
Jagdhorn wird geblasen

Hörnerschall und Hundelaut sind untrennbar mit der Jagd verbunden. Das Jagdhorn ist auch heute noch ein unentbehrliches Hilfsmittel auf der Jagd. Richtig gespielt, vereinfacht es die Kommunikation über weite Strecken und ohne Handyempfang.

Ursprünge der Jagdhörner

Als Musikinstrument ist ein Horn sehr alt, schon in der Steinzeit konnten mit Rinderhörnern und Muscheln Töne erzeugt werden. Das Horn, sei es tatsächlich ein Horn tierischen Ursprungs oder aber ein künstliches aus Metall, galt schnell als Symbol für Aufmerksamkeit und Macht. Sein Träger konnte durch körperliche Kraft und Ausdauer weitreichende, laute Töne erzeugen. In der damaligen Gesellschaft übernahmen Hornträger immer eine besondere Aufgabe, sei es auf dem Schlachtfeld oder im alltäglichen Gebrauch. Nachtwächter, Türmer und insbesondere die Post sind klassische Beispiele. Jagdhörner und ihre Signale entwickelten sich parallel. Auch sie dienten früh der Kommunikation über weite Distanzen. Ihre schmückende, musikalische Rolle erhielten sie erst zu Zeiten des Barocks.

Heutige Nutzung

Als übliches „Gebrauchs-Jagdhorn“ gilt heute das Plesshorn. Es darf nicht mit dem Waldhorn verwechselt werden, das – mit Ventilen versehen – in der Orchestermusik vieler Opern und Konzerte von Anfang des 19. Jahrhunderts an Verwendung findet. Ein Plesshorn ist üblicherweise aus Messing gefertigt und mit griffigem Leder umwickelt. Es gibt weitere regionale und landestypische Hornformen. Nicht unerwähnt bleiben soll das Parforcehorn, entstanden aus der französischen Jagd zu Pferde und der sogenannte „Sauerländer Halbmond“ als Traditionsinstrument deutscher Brackenjäger.

Genutzt werden Jagdhörner unter anderem von Schweißhundeführern, wenn sie auf langen Strecken der Nachsuche in einem fremden Revier von den sie begleitenden, ortskundigen Jägern getrennt werden. Außerdem verwenden es Jagdleiter, um den Beginn und das Ende der Treiben anzuzeigen und um Hinweise zur Verständigung für die Jagdteilnehmer zu geben. Aus diesem Grund müssen Jagdsignale einheitlich bekannt sein, damit ein jeder Jäger ihre Bedeutung erfassen kann. Diese Einheitlichkeit ist nicht zuletzt auch von juristischer Wichtigkeit und eine Voraussetzung für Sicherheit und Unfallverhütung. Dort, wo nach der Jagd die Beute gesammelt wird, am Streckenplatz, wird die „Strecke verblasen“. Als würdevoller Ausdruck des Respekts gegenüber den getöteten Tieren erschallen Signale wie „Hirsch tot“ oder auch „Fuchs tot“. Für alle Beteiligten ist es immer ein Moment des Innehaltens, wenn nach einem Jagdtag das „Halali“ erklingt und die Jagd zu Ende geht.

Gefördert durch die Jagdverbände, hat das Jagdhornblasen in den vergangenen Jahren einen enormen Aufschwung genommen. Fast in jedem Kreis gibt es heute Jagdhornbläsergruppen, die bei jagdlichen Anlässen auftreten und blasen. Vielfach werden außer den Jagdsignalen auch Märsche und andere Musikstücke unter Verwendung der Parforcehörner vorgetragen. Anfänger sind herzlich willkommen und können oft vor Ort das Instrument Jagdhorn erlernen.

Hier geht es zu den restlichen Teilen unserer Serie:
Der Tradition auf der Fährte (I): Jagdliche Brauchtümer
Der Tradition auf der Fährte (II): Jägersprache

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