Der Renault Kadjar im Test

Der Renault Kadjar im Test

Der Kadjar: ein kraftvoller SUV für Alltag, Gelände und Jagdbetrieb.

Renault Kadjar der zweiten Generation (Version 2019) in Dezir-Rot.
Renault Kadjar der zweiten Generation (Version 2019) in Dezir-Rot.

Nur die Farbe Dezir-Rot des Testwagens Kadjar von Renault ist jagdlich nicht besonders geeignet. Das Auto selbst schon. In Ural-Grün etwa würde er sich der Landschaft schon besser anpassen, in der Jäger und Naturfreunde gewöhnlich unterwegs sind. Geländegängig ist dieser Allrounder mit 4WD allemal.

Schlammige und glitschige Waldwege sind kein Problem und Transportraum für die Ausrüstung hat dieser Franzose als Kompaktfahrzeug ausreichend.

Fazit: jagdlich in Deutschland noch nicht allzu sehr verbreitet, wohl aber als ideale Kombination für die Ansprüche als Familienauto und gleichzeitig als Fahrzeug fürs Gelände und im jagdlichen Alltag sehr wohl geeignet.   

Mit den neuen Triebwerken setzt Renault bei seinem Erfolgsmodell Kadjar in der zweiten Generation 2019 neue Maßstäbe. In wesentlichen Punkten geht die Weiterentwicklung über das hinaus, was üblicherweise unter „Facelifting“ verstanden wird. Seit 2015 hat Renault ca. 450.000 Fahrzeuge dieses Typs weltweit verkauft und bezeichnet ihn damit selbst als einen Bestseller. Da kann man schon von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Alle vier zur Wahl stehenden Motorisierungen erfüllen die neue Schadstoffnorm Euro 6d-Temp.  

Neben der Alltagsnutzung kommt für den Betrieb in schwierigerem Gelände nur die Allradversion Blue dCi 150 mit dem SRC Katalysator infrage, wobei die AdBlue-Technik, bei der eine Harnstofflösung in das Abgassystem eingespritzt wird, dafür sorgt, dass die Stickoxyd-Emissionen weitgehend ausbleiben. Der Motor ist mit seinen 110 kW (150 PS) kräftig im Anzug, im Gelände aber auch gefühlvoll einzusetzen.  

In dieser Version gehört die oberste Ausstattungsvariante „Bose-Edition“ dazu. Wie der Name schon sagt: zunächst ein Soundsystem, das – wer es liebt – ein besonderes Klangerlebnis bietet. Diese Ausstattungslinie bietet aber zudem wesentlich mehr:  dazu gehören LED-Scheinwerfer, natürlich ein Navi auf dem neuesten Stand der Technik, das aktuelle Staulagen sicher umgeht. Weiter gehört zu dieser Ausstattung ein Assistenzpaket u. a. mit Tot-Winkel- und Spurhalte-Warner, adaptivem Parkassistenten mit Rückfahrkamera und 360-Grad-Sensoren sowie einem Bremsassistenten.  

Wie bei den „Franzosen“ üblich, ist das Fahrwerk eher weich abgestimmt. Wer sportliche Härte liebt, fühlt sich in diesem Auto nicht gerade zu Hause. Aber: im Gelände wirkt diese französische Art schon angenehm, da sie Unebenheiten sanft abfedert.  

Das Auto ist kompakt und bei seinen 4,49 Metern Länge und 1,83 Metern Breite so angelegt, dass in dieser Klasse schon von einer großzügigen Innenraumnutzung gesprochen werden kann.

Der Kofferraum hat mit seinen fast 1.480 Litern Volumen bei umgelegter Rückbank genügend und gut nutzbaren Stauraum, wenn es ins Revier geht (in einer 60:40-Aufteilung getrennt umzuklappen) wobei ein herausnehmbarer Ladeboden als Raumteiler eingesetzt werden kann. Für sperriges Gepäck kann zudem noch die Lehne des Beifahrersitzes nach vorn geklappt werden. Renault selbst spricht von einer Kombi-Qualität, wenn es um den Laderaum des Kadjar geht. Allerdings kann es für Mitfahrer auf der Hinterbank enger werden, wenn vorne große Staturen mit ordentlicher Beinfreiheit sitzen. 

Der Grundpreis für die einfachste Version beginnt bei 23.090 € (UPE zzgl. Überführung für den Renault Kadjar LIFE TCe 140 GPF).

Der Preis des Testwagens mit dem leistungsstärkeren Dieselmotor in der Version „Bose Edition“ liegt bei ca. 37.000 Euro. Der Testverbrauch lag bei etwas mehr als 5 Litern. Zur Konfiguration im Jagdbetrieb gehört natürlich als wichtigstes Zubehör die Anhängerkupplung (sie ist auch einschwenkbar zu erhalten).

Insgesamt ist der Kadjar ein Allrounder, in dem man sich auf längeren Strecken wohlfühlen kann und der seine Wendigkeit sowohl im Stadtverkehr als auch im Gelände voll ausspielt. 

Dank seines Allradantriebes sind schlammige Wege für den Kadjar kein Problem.
Dank seines Allradantriebes sind schlammige Wege für den Kadjar kein Problem.