Autofahrer, aufgepasst: Wildtiere kennen keine Zeitumstellung

Autofahrer, aufgepasst: Wildtiere kennen keine Zeitumstellung

Mit dem Start der Sommerzeit erhöht sich das Risiko von Wildunfällen. Besonders die Morgendämmerung birgt großes Unfallpotenzial.

Wildwechsel – Rehe auf der Straße
Wildwechsel – Rehe auf der Straße

Am Sonntag um zwei Uhr endet die Winterzeit und die Uhren werden eine Stunde vorgestellt. Dann ist bei Autofahrten verstärkte Aufmerksamkeit gefordert, denn mit der Zeitumstellung steigt auch das Risiko für Wildunfälle. Besonders in der Übergangsphase, wenn morgendlicher Berufsverkehr und Morgendämmerung wieder zusammenfallen. Wildtiere sind während der Dämmerung verstärkt auf Futtersuche, dabei überqueren sie auch Straßen.

Etwa alle zweieinhalb Minuten kollidiert laut DJV-Statistik ein Wildtier mit einem Auto. Insgesamt erfasst der Deutsche Jagdverband jährlich zwischen 200.000 und 250.000 Kollisionen mit Wildtieren. Die Dunkelziffer liegt jedoch vermutlich fünf mal so hoch, denn um die 90 Prozent der Unfälle werden nicht statistisch erfasst. Abhilfe schafft seit Kurzem eine App für das Tierfund-Kataster, bei der jeder Verkehrsteilnehmer einen Unfall melden kann. Die Auswertung der Daten soll zur Verbesserung des Tierschutzes und der Verkehrssicherheit beitragen (wir berichteten).

Gerade für den Fellwechsel oder als werdende Muttertiere brauchen Wildtiere im Frühling neue Energie. In den Dämmerungsstunden aber wird die Suche nach Futter an Grünstreifen in Straßennähe gefährlich, da das Wild ein herannahendes Auto nicht als natürlichen Feind erkennt.

Darauf sollten Autofahrer achten:

In den frühen Morgenstunden besonders aufmerksam fahren und den Fahrbahnrand im Auge behalten. Wenn plötzlich doch Wild die Straße kreuzt, ist es ratsam, die Tiere nicht mit Lichtsignalen zu blenden. Eine effektivere Methode das Wild zu vertreiben ist das Hupen. Gut zu wissen: Ein Tier kommt selten allein. Rechnen Sie immer mit „Nachzüglern“.

Ist ein Zusammenprall unvermeidbar:

Lenkrad festhalten, Spur halten und stark bremsen! Auf keinen Fall ausweichen! Ausweichmanöver sind riskant und gefährden den Gegenverkehr, die Gefahr für Fahrer und Mitfahrer steigt enorm. Zudem kommt die Kfz-Versicherung für Unfälle, die durch Ausweichmanöver wegen eines Wildtieres passieren, in der Regel nicht auf.

Was tun, wenn es doch gekracht hat? 

Wir empfehlen, zunächst die Unfallstelle zu sichern und dann die Polizei zu verständigen. Diese wird den zuständigen Förster oder Jäger benachrichtigen. Damit das möglicherweise verletzte Wildtier nicht in Panik gerät, ist Abstandhalten ratsam. Ist das angefahrene Wild geflüchtet, sollte sich der Autofahrer den Fluchtweg merken und kennzeichnen. Der Jäger kann so der Wundfährte des Tieres folgen und es von seinem Leid erlösen. Und nicht zu vergessen: Die Polizei kann eine Bescheinigung über den Wildschaden ausstellen, dann wird der Schaden in der Regel von der Autoversicherung reguliert.