Wölfe werden langsam teuer

Wölfe werden langsam teuer

Die Bundesländer planen für dieses Jahr in ihren Haushalten mehr als 14 Millionen Euro für freilebende Wölfe ein.

Wölfe
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Die Wiederansiedelung des Wolfes kostet Geld – viel Geld. Je mehr Tiere wieder in Deutschland sesshaft werden, desto tiefer wird dem Steuerzahler in die Tasche gegriffen:

Sachsen stellt dreieinhalb Millionen Euro zur Verfügung, Schleswig-Holstein 3,1 und Niedersachsen 2,8 Millionen Euro. Das Geld soll unter anderem in Schutzzäune für Weidetierhalter, Ausgleichszahlungen nach Wolfsrissen und Datensammlungen über Wild, etwa durch Kameras und Genbestimmungen, fließen.

Hessen zahlt Schaf- und Ziegenhaltern für fachgerechte Schutzmaßnahmen rund 500.000 Euro (31 Euro Herdenschutzprämie pro Hektar).

Seit Juli können Schäfer, die mit ihren Herden durch Gebiete mit Wölfen ziehen, für Schutzvorkehrungen auch Unterstützung des Bundes beantragen. Aus einem Förderprogramm steht nach Angaben des Agrarministeriums gut eine Million Euro bereit.

Übersicht:

In Brandenburg wird die Zahl residenter Wölfe auf 300, in Sachsen auf 160 und in Sachsen-Anhalt auf 92 geschätzt.

Nachdem bei Garlstorf in der Lüneburger Heide ein neues Wolfsrudel – es konnten mindestens drei Welpen durch Fotofallenaufnahmen bestätigt werden – heimisch geworden ist, sind aktuell 24 Wolfsrudel, vier Wolfspaare und ein residenter Einzelwolf in Niedersachsen bekannt. Somit beläuft sich die Gesamtzahl der in Niedersachsen ansässigen Wölfe auf rund 200 Tiere.

In Schleswig-Holstein leben lediglich zwei, maximal vier Wölfe. Hessen geht davon aus, dass im Land kein Wolf residiert, registriert aber Wolfsschäden und Risse durch durchziehende Tiere.

Anm. d. Red.: Dies sind die offiziellen Zahlen aus den einzelnen Bundesländern. Der Deutsche Jagdverband (DJV) dagegen schätzt die Zahl der Wölfe in Deutschland inzwischen auf über 1.000 Tiere. Bei einer offiziellen Vermehrungsrate von 36 Prozent jährlich wird sich der Bestand in weniger als drei Jahren verdoppeln.