Wildschweine sorgen für Wirbel
Im Stadtgebiet von Karlsruhe erschrecken Wildschweine Schulkinder, besuchen Demo und verursachen zwei Verkehrsunfälle.
Am Freitag (19.03.2021) um die Mittagszeit waren mehrere Wildschweine im Karlsruher Stadtgebiet zwischen dem Schlossplatz und Hagsfeld unterwegs und sorgten für erheblichen Wirbel.
Zunächst hatten mehrere Passanten zwei Wildschweine gemeldet, die im Bereich des KIT Campus Süd nahe des Durlacher Tors unterwegs waren. Hinzugerufene Streifenbeamte des Polizeireviers Durlach/Oststadt sichteten eines der Tiere als es mit einem weiteren die Durlacher Allee entlang in Richtung der Tullastraße rannte, berichtet das Polizeipräsidium Karlsruhe in einer Meldung.
Dort lief das stärkere der beiden Wildschweine um 12.00 Uhr gegen die Beifahrerseite eines parallel zu dem Fluchttier fahrenden Autos und verursachte einen Schaden von geschätzten 1.500 Euro. Der weitere Fluchtweg führte über die Rintheimer Straße, dann vermutlich in die Jakob-Malsch-Anlage, weiter auf die Mannheimer Straße, wo dasselbe Tier in einen Pkw des Gegenverkehrs rannte und weiterer Schaden von etwa 1.500 Euro entstand.
Von dort konnte das verletzte Tier weiterflüchten und lief von hinten in eine Gruppe von Viertklässlern der Heinrich-Köhler-Schule, die in Richtung eines Spielplatzes unterwegs waren. Drei der Kinder fielen zu Boden, wurden dabei zum Glück aber mit ein paar Schrammen nur leicht verletzt und kamen wohl mit dem Schrecken davon. Sie wurden anschließend in die Obhut ihrer Eltern übergeben.
Die beiden Tiere flüchteten unterdessen weiter in Richtung der Sinsheimer Straße, wo sie schließlich im Garten eines Mehrfamilienhauses aus den Augen verloren wurden.
Ein ehrenamtlicher Stadtjäger der „Unteren Jagdbehörde“ verfolgte die Spur noch bis zum Gleisbereich zwischen Rintheim und Hagsfeld, fand die Sauen letztlich aber nicht mehr.
Parallel dazu tauchte am Rande einer auf dem Schlossplatz stattfindenden Demonstration mit rund 500 Teilnehmern gegen 11.50 Uhr eine Sau mit zwei Frischlingen auf. Die führende Bache kam der Versammlung bedrohlich nahe, zog dann aber weiter in Richtung des Bundesverfassungsgerichts zum Schlossgarten. Dort verschwand das Trio schließlich. Vermutlich gehörten alle Tiere ursprünglich zur selben Rotte.
Wegen der Gefahrenlage waren mehrere Streifen der Polizei in das Einsatzgeschehen eingebunden.