Wilderer muss Bambi-Film im Gefängnis schauen

Wilderer muss Bambi-Film im Gefängnis schauen

Ein Wilderer aus dem US-Bundesstaat Missouri wurde zu einer ungewöhnlichen Strafe verurteilt: Der Mann muss ein Dutzend Mal Walt Disneys Zeichentrick-Klassiker „Bambi“ schauen. Dem Richter reichte in Anbetracht hunderter gewilderter Weißwedelhirsche eine reine Haftstrafe nicht aus.

Rehkitz im Gras
Rehkitz im Gras

Der 29-jährige David Berry Junior hat laut NBC News eine mehr als zweifelhafte Karriere als Wilderer durchlaufen. Zusammen mit seinen Brüdern, seinem Vater und weiteren Personen habe der Mann über mindestens drei Jahre hinweg „hunderte“ Weißwedelhirsche gewildert. Bei den Taten im US-Bundesstaat Missouri brach die Bande systematisch die dortigen Jagdgesetze. Die Straftaten reichten dabei von Schonzeitvergehen, über die Nutzung von illegalem Zubehör bis hin zu Schüssen aus Fahrzeugen. Besonders erschreckend: Die Wilderer hatten es nicht etwa auf das Fleisch der Tiere abgesehen, sondern häufig nur den Kopf mit der Trophäe mitgenommen. 

Das Gericht gehe von einer hohen Dunkelziffer aus, so NBC. Gegenüber Freunden hätten die Wilderer „mit über 1.200 erlegten Hirschen“ geprahlt. Im Zuge der Ermittlungen konnte davon nur ein Bruchteil tatsächlich nachgewiesen werden. Der Angeklagte Berry plädierte dennoch auf „schuldig“ und wurde ­­­– neben einer Geldstrafe – zu einer einjährigen Haftstrafe im Gefängnis von Lawrence County verurteilt. Die Haftstrafe wurde durch den Richter Robert E. Greene aber um ein Detail ergänzt: Berry muss mindestens einmal im Monat den Zeichentrick-Klassiker „Bambi“ von Walt Disney schauen. 

„Sie waren des Tötens süchtig und zeigten an den Regeln der waidgerechten Jagd keinerlei Interesse“, führt Randy Doman als Leiter der Naturschutzbehörde aus, „sie haben die natürlichen Ressourcen und damit die Bürger Missouris bestohlen. Dies ist nun die Art des Richters, ihre Perspektive zu ändern.“