Verschärfte Bestimmungen beim Herdenschutz in SH
In Schleswig-Holstein gelten für Schäfer in vier Kreisen härtere Regularien beim Schutz vor Wölfen .
Schleswig-Holstein: Ab sofort gelten die Kreise Segeberg, Steinburg, Pinneberg und Dithmarschen als „Wolfspräventionsgebiete“ – mit starken Auswirkungen auf größere Schäfereien.
Betriebe ab einer Herdengröße von 500 Tieren müssen ab sofort ihre Herden mit Elektrozäunen schützen. Das berichtet der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Sollte dies nicht geschehen, erhielten die Schäfer im Falle eines Wolfsrisses keine Entschädigung mehr durch das Land ausgezahlt. Umweltminister Jan Philipp Albrecht von den Grünen begründet die Maßnahme damit, dass sich ansässige sowie im Land umherstreifende Wölfe gar nicht erst an Schafe als leichte Beute gewöhnen sollten.
Bei den Schäfern trifft diese Maßnahme auf keine allzu große Gegenliebe. Bekommen sie zwar den Anschaffungspreis für die Elektrozäune vom Land erstattet, so bleiben sie doch auf den Unterhaltungs- und Wartungskosten sitzen. Eine Übernahme dieser Kosten wurde auch im Vorfeld schon durch das Umweltministerium ausgeschlossen. Dies wirkt sich merklich auf die Anzahl der Förderungsanträge in den betroffenen Kreisen aus: Von den 470 dort ansässigen Schäfern, die mit zusammen 85.000 gehaltenen Schafen 42 Prozent aller Schafe im gesamten Bundesland besitzen, hätten nur 70 einen Antrag beim Umweltministerium eingereicht. Ziel des Ministeriums sei es jedoch alle größeren Betriebe, bis zum Sommer, mit den neuen Herdenschutzzäunen auszustatten.
Wer jetzt einen Antrag stellt, sei laut Ministerium auf der sicheren Seite, da ab diesem Zeitpunkt Entschädigungszahlungen durch das Land geleistet werden. Egal, ob das Zaunmaterial bereits geliefert wurde oder nicht.
Bei größeren Tieren, wie beispielsweise im Freien gehaltenen Rindern oder Pferden, bleibe es jedoch bei der ursprünglichen Regelung, sodass in diesen Fällen kein gesonderter Antrag gestellt werden müsse.