Unterentwicklung durch vegane Ernährung

Unterentwicklung durch vegane Ernährung

Ein Ehepaar aus Sidney wurde verurteilt, da sie ihre Tochter 1½ Jahre nur vegan ernährten und ihr dadurch erheblich schadeten.

Gemüse und Obst
Gemüse und Obst

Vegane Ernährung liegt auch hierzulande voll im Trend. Dass der Verzicht auf jegliche tierischen Produkte gerade der natürlichen Entwicklung von Kleinkindern extrem schaden kann, zeigt ein tragisches Beispiel aus Australien: Ein Elternpaar aus Sydney musste sich seit dem vergangenen Jahr vor dem örtlichen Bezirksgericht verantworten, da es ihre 19 Monate alte Tochter streng vegan ernährt und dadurch, nach Ansicht des Gerichts, vernachlässigt hat. Durch die rein vegane Ernährung litt das Mädchen unter Rachitis, sei unterernährt gewesen, habe noch keine Zähne gehabt und sei weit hinter dem Entwicklungsstand zurückgeblieben, den Kinder ihres Alters normalerweise haben.

Das Kind wog noch nicht einmal fünf Kilogramm und war auf dem körperlichen Entwicklungsstand eines drei Monate alten Babys stehengeblieben. Die rein vegane Ernährung hat zu schwerwiegenden Mängeln in der Nährstoffversorgung des Kindes geführt. Dem Säugling fehlte es an Kalzium, Phosphat, Vitamin B12, Vitamin A, Eisen und Zink. Der Vitamin D-Spiegel, der bei zu geringem Gehalt zu Knochenerkrankungen führen kann, sei „nicht nachweisbar“ gewesen.

Kaum verwunderlich, da die Ernährung des Mädchens ausschließlich aus Haferflocken mit Olivenöl, Reismilch, Gemüse, Reis, Kartoffeln und Tofu bestanden habe. Ab und zu habe es zwischendurch, als „Snack“, zwei Rosinen oder einen Schluck Fruchtsaft bekommen.

Der bemitleidenswerte Zustand des Kindes sei erst festgestellt worden, nachdem das Mädchen mit Krämpfen in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Bei der weiteren Untersuchung der Krankengeschichte des Kindes stellten die Ärzte fest, dass es keine Impfungen, keine Kontrolluntersuchungen nach der Geburt und keine Geburtsurkunde oder „Medicare-Nummer“ bekommen hatte.

Die leitende Richterin Sarah Huggett bezeichnete die Ernährung des Mädchens als „völlig unzureichend“ und stellte weiter klar, dass „es in der Verantwortung jedes Elternteils liege, sicherzustellen, dass die Ernährung, die sie für ihre Kinder wählen, ausgewogen ist und genügend essenzielle Nährstoffe für ein optimales Wachstum enthält.“

Der 35-jährige Vater und die 33-jährige Mutter bekannten sich schon im vergangenen Jahr schuldig, ihr Kind nicht ausreichend versorgt und es so in große Gefahr gebracht zu haben sowie verantwortlich zu sein für die Schäden, die das Mädchen dadurch erlitten habe. Die Richterin verurteilte jedes Elternteil zur Ableistung von 300 Stunden gemeinnütziger Arbeit und einer anderthalbjährigen Betreuung durch eine staatliche Einrichtung – während die Höchststrafe in Australien bis zu fünf Jahre Gefängnis vorsieht.

Nachdem das Mädchen in staatliche Obhut gegeben wurde, habe sich ihr Zustand deutlich verbessert. Innerhalb eines halben Jahres habe sie sechs Kilogramm an Gewicht zugelegt. Sie befindet sich heute, zusammen mit ihren vier und sechs Jahre alten Brüdern, die ebenfalls nur vegan ernährt wurden, in der Obhut einer väterlichen Tante in Queensland. Beide Eltern haben unter Aufsicht Zugang zu den Kindern.

Erstellt mit Materialien der australischen Medien abc.net und news.com.