Steuergeld fürs Katzenkastrieren

Steuergeld fürs Katzenkastrieren

Gut gemeint mit begrenzter Wirkung: Die Zahl der verwilderten Hauskatzen steigt weiter.

Katze mit Singvogel
Katze mit Singvogel

Das Kieler Umweltministerium lässt sich die Kastration verwilderter Katzen im laufenden Jahr 90.000 Euro kosten. Die Probleme bleiben trotzdem. Auch beim Artenschutz.

Ganz am Ende der Presseerklärung zum „Erfolgsprojekt gegen das Katzenelend“ räumt das Ministerium ein, dass die Zahl der herrenlosen Katzen im Lande weiter angewachsen ist, obwohl die Kastrationskampagnen bereits seit dem Jahr 2014 laufen und bisher 14.262 Katzen operiert wurden.

Dass neben Tierschutzvereinen (nicht zu verwechseln mit Tierrechtlern) auch der Landesjagdverband die Aktion unterstützt, wird auf längere Sicht neue Diskussionen um den Sinn der Übung nicht verhindern. Denn zugleich mehren sich die Anläufe, Jägern den Abschuss zu verbieten.

So wie Kastration und Sterilisierung die Vermehrung der Tiere offenbar nicht wirksam bremsen, löst der Eingriff auch nicht das Problem, dass die Katzen hinterher wieder freigelassen werden – und zwar dort, wo sie eingefangen wurden.

Damit geht nicht nur die Vogel- und Kleinsäugerjagd weiter, sondern auch das Katzenelend. Halbverhungerte Tiere sind an der Tagesordnung, was nur Anhänger der Lehre kalt lassen kann, dass sich Natur nun mal von allein regelt.

Höchste Zeit wäre es wohl, wirksamen Zwang auf Katzenhalter auszuüben, die ihre Stubentiger nicht kastrieren lassen, ihnen zugleich alle Freiheit gönnen und solches Verhalten auch noch mit Tierliebe verwechseln. Zu einem hohen Preis, vor allem für Natur und Artenvielfalt.