Sohn erschießt Vater bei Wildschweinjagd

Sohn erschießt Vater bei Wildschweinjagd

Italien: Bei einem tragischen Jagdunfall in der Gegend von Salerno starb am vergangenen Wochenende ein 55-jähriger Jäger durch einen Schuss seines eigenen Sohnes.

Jäger mit Flinte im Abendrot
Jäger mit Flinte im Abendrot

In der Gegend von Postiglione bei Salerno, nahe der kleinen süditalienischen Ortschaft Sicignano degli Alburni, wurde der 55-jährige Martino Gaudioso durch einen Schuss tödlich verletzt, da sein Sohn ihn für ein Wildschwein gehalten hatte, berichteten lokale Medien am Sonntag.

Um Wildschweine zu jagen, waren der 55-jährige Martino Gaudisio und sein 34-jähriger Sohn am Freitagnachmittag (20.09.2019) mit ihren Hunden in einem abgelegenen und schwer zugänglichen Bereich des Nationalparks Cilento und Vallo di Diano unterwegs.

Nach polizeilichen Rekonstruktionen der Beamten der Operativen Abteilung von Eboli und der Carabinieri-Station von Postiglione, sollen sich beide Jäger im Bereich einer großen Lichtung positioniert haben, um Wildschweine abzupassen, die ihnen ihre Hunde vor die Flinten treiben sollten. Der 55-jährige Vater soll sich dabei flussaufwärts in einem durch dichten Bewuchs schlecht einsehbaren Bereich aufgehalten haben, während sein Sohn sich weiter unterhalb befand. Als die Hunde anschlugen, da sie vermeintlich Schwarzwild ausgemacht hatten und es im dichten Gebüsch raschelte, vermutete der Sohn eine anwechselnde Sau und schoss auf eine Silhouette, die er für ein Wildschwein hielt. Dieser tragische Irrtum kostete seinem Vater das Leben, den der Schuss seines Sohnes, vermutlich aus einer Flinte, in den Unterbauch traf.

Als er seinen Fehler bemerkte und er am Anschuss anstelle eines Keilers seinen schwer verletzten Vater vorfand, setzte er sofort einen Notruf ab und leistete Erste Hilfe. Als die Rettungskräfte am schwer zugänglichen Unglücksort eintrafen, kam für den 55-jährigen dreifachen Familienvater jedoch jede Hilfe zu spät. Er erlag wenig später seinen schweren Verletzungen.

Die Waffen der beiden Jäger wurden von der Polizei im Anschluss sichergestellt und der Leichnam zur Autopsie in das Krankenhaus von Eboli gebracht.

Der 34-Jährige muss sich jetzt wegen fahrlässiger Tötung verantworten, ist aber auf freiem Fuß. Doch für den jungen Mann kommt es noch schlimmer. Da die Wildschweinjagd im Bereich des Nationalparks, in dem sich der Jagdunfall ereignet hat, per se nicht erlaubt war und die Jagdzeit auf Schwarzwild erst am 2. Oktober beginnt, muss sich der Mann auch für dieses Vergehen vor dem Richter verantworten.