Setzende Ricke bei Mäharbeiten getötet

Setzende Ricke bei Mäharbeiten getötet

Verantwortungsloser Landwirt verletzt gebärende Ricke schwer und lässt sie mit Kitz einfach liegen.

Rehkitz
Rehkitz

Dass Rehkitze bei Mäharbeiten zu Tode kommen, lässt sich nie zu 100 Prozent ausschließen – trotz vorbildlicher Vorbereitung und heutzutage sogar durch den Einsatz von Drohnen mit Wärmebildtechnik. Doch was sich in der kleinen Gemeinde Baar im rheinland-pfälzischen Landkreis Mayen-Koblenz zugetragen hat, macht jeden Tierfreund einfach nur sprachlos und wütend.

Ein Landwirt soll unter Vernachlässigung jeglicher vorbereitender Schutzmaßnahmen eine Ricke, die gerade dabei war, ihr Kitz zu gebären, so schwer verletzt haben, dass sie in der Folge starb, berichtet die Rhein-Zeitung unter Berufung auf den zuständigen Jagdpächter. Des Weiteren habe der Landwirt die Ricke mit ihrem Kitz einfach auf der gemähten Fläche liegenlassen und sei weggefahren. Erst am Folgetag sei der Pächter, der in Bonn ansässig ist, durch den Landwirt informiert worden. Besonders geschmacklos: Via WhatsApp sei der Pächter vom Landwirt gefragt worden, ob er die „Überreste“ der Tiere haben wolle, oder ob er sie in den Wald schmeißen könne.

Im Vorfeld hatte der Jagdpächter, der mindestens zweimal wöchentlich vor Ort in seinem Revier ist, dem Landwirt mehrfach angeboten, ihn bei der Suche nach Kitzen durch Helfer und sogar durch eine Drohne mit Wärmebildkamera zu entlasten. Auf beide Angebote sei jedoch nicht eingegangen worden, was dann schließlich zu diesem schrecklichen Vorfall führte. 

Gegen den 44-jährigen Mann ist ein Ermittlungsverfahren durch die Koblenzer Staatsanwaltschaft wegen des Verdachtes auf ein Vergehen gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet worden. Bei einer möglichen Verurteilung kann es zu hohen Geldstrafen bis hin zu einer Freiheitsstrafe kommen.