Schweden verdoppelt Prüfungsgebühren

Schweden verdoppelt Prüfungsgebühren

Schweden erhöht zum Jahreswechsel die Gebühren für die Jägerprüfung: Von knapp 25 auf rund 50 Euro für den theoretischen Teil. Dazu kommen noch rund 100 Euro für den Praxistest.

Elch beim Durchwaten eines Gewässers vor imposanter Gebirgslandschaft.
Elch beim Durchwaten eines Gewässers vor imposanter Gebirgslandschaft.

Die Aufregung über die Verdoppelung der Prüfungsgebühren des Theorieteils hält sich bei solchen Preisen entsprechend in engen Grenzen. Alles in allem ist das „Jäger-Examen“ nach wie vor für unter 500 Euro zu haben. Inklusive Kurs, den neben Jagdverbänden auch viele Volkshochschulen für rund 300 Euro anbieten. „Intensivkurse“ gibt es mittlerweile auch, ab etwa 1.200 Euro, Kost und Logis inklusive.

Die Theorieprüfung kann nun digital am Computer stattfinden, nebst Internet-Fernkurs. Aber in der praktischen Ausbildung sind die Kriterien nach wie vor hart: Sicheres Ansprechen von Hoch- und Niederwild (Attrappen) in freier Natur, inklusive Abschätzen der Schussentfernung. Noch härter, auch für Jagdgäste aus dem Ausland: Bei maximal vier Durchgängen auf die laufende Elchscheibe müssen mindestens dreimal vier Treffer im „Leben“ sitzen. Repetiert wird dabei während der „Elch“ weiterläuft.

300.000 schwedische Jägerinnen und Jäger bei insgesamt 10 Millionen Einwohnern (Deutschland: rund 385.000 Jagdscheininhaber bei knapp 83 Millionen Einwohnern) zeigen, wie tief verwurzelt die Jagd vor allem im ländlichen Raum ist. Landesweit liebäugeln laut Umfrage 25 Prozent der Schweden mit der Jägerprüfung.

Auch interessant: Für die Prüfungszulassung gibt es kein Mindestalter. Auch einige Fach-Gymnasien haben Ausbildung und Prüfung für ihre Schüler im Programm. Die „Waffenlizenz“ (einmalig knapp 70 Euro) gibt es aber erst nach dem 18. Geburtstag – im Regelfall für maximal vier Langwaffen. Dazu kommen noch 30 Euro jährlich für den Jagdschein („Jaktkort“). Diese Gebühr ist auf dem Postamt einzuzahlen.