Schluss mit dem gnadenlosen Feldzug gegen Rehwild!

Schluss mit dem gnadenlosen Feldzug gegen Rehwild!

Der Bayerische Jagdverband unterstützt einen Waldumbau mit einer waidgerechten Jagd, mit Sachverstand und ohne Ideologie

Ricke mit zwei Kitzen (Foto: Eugène Reiter)
Ricke mit zwei Kitzen (Foto: Eugène Reiter)

Wachsam und vorsichtig zieht die Rehgeiß im Abendlicht langsam auf die Lichtung, ständig auf der Hut vor drohenden Gefahren. Neben ihr springen zwei muntere Kitze aus dem Wald. Sie sind noch ganz unbedarft. Doch ihre Mutter hat alles fest im Blick. – Ein Anblick, der jeden Naturfreund bis ins Innerste berührt. Ein Anblick, den viele Menschen aber kaum noch erleben dürfen. Denn das Reh ist heimlich geworden, es bleibt im sicheren Versteck. Der Grund: Rehe, die kleinste Hirschart in Deutschland, sind in Bayern unerwünscht. Sie werden zum Sündenbock für den Klimawandel, für Sturmschäden oder Bewirtschaftungsfehler.

Selbsternannte Ökojäger machen mobil gegen das Reh

Eine kleine Gruppe selbsternannter Ökojäger blasen zum Kampf gegen das Reh. Sie sehen im Rehwild den größten Feind des Waldes und kämpfen laut zahlreichen Medienberichten „mit dem Gewehr gegen den Klimawandel“. „Wo man nicht schießt, wächst der Wald nicht“, heißt die Parole. Fragen nach einer tierschutzgerechten Jagd und nach Muttertierschutz werden als Sentimentalität abgetan. Auch die sorgfältige Erzeugung eines wertvollen Lebensmittels spielt da oft keine Rolle mehr. Nur draufhalten und totschießen ist die Devise, wenn man die Statements aus dem so genannten Ökologischen Jagdverein hört.

Wald und Wild gehören untrennbar zusammen

Der Bayerische Jagdverband (BJV), verurteilt diesen Feldzug gegen das Rehwild scharf. Denn Wald und Wild gehören untrennbar zusammen. Neben dem Erhalt von Eiche, Buche und Tanne ist es für den BJV entscheidend, dass es auch den wildlebenden Tieren im Wald, wie Reh, Hirsch und Gams, gut geht und der Waldumbau nicht einseitig auf dem Rücken der Wildtiere umgesetzt wird.

Thomas Schreder, Diplombiologe und Vizepräsident des BJV: „Die Bevölkerung will keinen Wald ohne Wild und Waldbau nur mit der Büchse ist der falsche Weg. Der Respekt vor dem Wild und der tierschutzgerechte Umgang mit den Wildtieren muss uns allen ein wichtiges Anliegen sein. Es ist die Verantwortung der rund 50.000 Jägerinnen und Jäger in Bayern, das zusammen mit den Grundeigentümern, der Politik und den Behörden zu realisieren. Jagdvorstände, Waldbesitzer, Jägerschaft, Behörden und Politik müssen gemeinsam nach Lösungen suchen.“

BJV unterstützt Waldumbau

Als staatlich anerkannte Vertretung der Jagd in Bayern, beteiligt sich der BJV selbstverständlich an den notwendigen und sinnvollen Maßnahmen zum Waldumbau mittels waidgerechter Bejagung. Schließlich sind der BJV und seine 158 Kreisvereine die entscheidende Organisation, die den Waldumbau flächendeckend mit einer waidgerechten Bejagung flankierend unterstützen kann.

Zuviel Jagddruck schadet dem Waldumbau

Um Fehler bei der Bejagung zu verhindern, um durch falsche Bejagungsstrategien die Wildschäden möglicherweise noch zu erhöhen, müssen in eine erfolgreiche Wildbewirtschaftung alle Faktoren einfließen, die einen erfolgreichen Umbau zum Klimawald ermöglichen und gleichzeitig den Ansprüchen unserer heimischen Wildtierpopulationen gerecht werden. Führende Wissenschaftler aus der Wildbiologie, der Veterinärmedizin und des Tierschutzes teilen diese Ansicht und warnen davor, mit einer falschen Bejagung, zu hohem, oft unnötigem Jagddruck und falschen jagdlichen Methoden, die Schäden im Wald zu verstärken, statt zu mindern.

BJV ist wichtiger Partner beim Aufbau des Klimawaldes

Wildruhezonen, keine Jagdzeit in den Winter hinein, keine Verkürzung der Schonzeiten und Schaffung artgerechter Wildtierlebensräume stellen für den BJV einen wichtigen Teil des erfolgreichen Umbaus zum Klimawald dar. Eine klare Absage erteilt der BJV daher all denen, die versuchen, in kleinen ideologischen Gruppen mit einseitigen Sichtweisen unter dem Deckmantel der Ökologie den Waldumbau nur zu Lasten der Wildtiere umzusetzen.

Quelle: Pressemitteilung des Bayerischen Jagdverbands vom 07. Februar 2020, Feldkirchen