Rotwild-Schonzeit gilt jetzt wieder

Rotwild-Schonzeit gilt jetzt wieder

Minister-Machtwort zur RotwildBekämpfung: Till Backhaus, Sozialdemokrat und Jäger, hat seine Forstbeamten zurückgepfiffen und in Mecklenburg-Vorpommern die Schonzeiten wieder in Kraft gesetzt. 

Hirschrudel
Hirschrudel

Nicht nur im deutschen Süden, sondern auch im Norden ist der Konflikt ums Schalenwild ein großes Thema geworden, über das auch die Publikumspresse ausführlich berichtet. Mit klarer Tendenz: „Schonzeiten einhalten“ kommentiert zum Beispiel die Ostsee-Zeitung unter Beifall aus der Leserschaft.

Andererseits ist der Druck durch Forst und Privatwald groß: Von dort kommt regelmäßig die Forderung nach weiterer Rotwild-Reduzierung. Und wird gehört, zumindest bei den Jagdbehörden. Zum Beispiel in Vorpommern-Rügen, wo die Beamten die Schonzeit des Rotwilds aufgehoben hatten.

Nach nicht minder lauten Protesten aus der Jägerschaft reagierte Minister Backhaus in ungewöhnlicher Klarheit: Die Schonzeiten gelten jetzt auch in Vorpommern-Rügen wieder und der Minister stellte klar, dass die Unteren Jagdbehörden für derartige Entscheidungen überhaupt nicht zuständig seien.

Mit dem Förster-Vorwurf, dass er den Grundsatz „Wald vor Wild“ missachte, kann Diplom-Agraringenieur Backhaus offenbar recht gut leben. Sogar der Ökologische Jagdverband bleibt gegenüber der „Ostsee Zeitung“ erstaunlich zurückhaltend: „Eigentlich weiß keiner genau, wie viel Wild es gibt.“ Das wird erst klarer sein, wenn die Ergebnisse der Zählung vorliegen, die von der Landesregierung im Koalitionsvertrag vereinbart wurde.