Prozess um den Todesschuss von Dalberg

Prozess um den Todesschuss von Dalberg

Am dritten Prozesstag um den tödlichen Jagdunfall von Dalberg brachten weitere Zeugenaussagen mehr Fragen als Antworten.

Amtsgericht Bad Kreuznach (Foto: Ministerium der Justiz Rheinland-Pfalz)
Amtsgericht Bad Kreuznach (Foto: Ministerium der Justiz Rheinland-Pfalz)

Vor dem Amtsgericht von Bad Kreuznach ging der Prozess gegen den angeklagten Jäger und mutmaßlichen Todesschützen von Dalberg in die dritte Runde.

Dieser Verhandlungstag war geprägt durch weitere Zeugenaussagen, die ein klareres Bild von den Geschehnissen bringen sollten, die sich am Unglückstag zutrugen. Während einer Gesellschaftsjagd verlor die 86-jährige Lisette W. ihr Leben – im Garten ihres Grundstückes und wohl durch den Schuss eines damals 61-jährigen Jägers.

Am Anfang des Prozesstages wurde der leitende Ermittler von Richter Eugen Birnbaum in den Zeugenstand gerufen, berichtet der „WochenSpiegel“. Der Polizist gab Auskunft über eine Hausdurchsuchung beim Angeklagten, die Obduktionsergebnisse sowie die Spurensicherung in dem Waldgebiet, in dem der mutmaßliche Unglücksschütze den tödlichen Schuss auf die Rentnerin abgegeben hatte.

Im weiteren Verlauf der Verhandlung wurde ein Telefonat thematisiert, das der Angeklagte nach der Tat mit dem Jagdleiter geführt hatte. In diesem Telefonat habe der Unglücksschütze dem Jagdleiter von dem vermeintlichen Sturz berichtet, der letztendlich zur Abgabe des tödlichen Schusses auf die Frau geführt haben soll. Ein gewisses „Geschmäckle“ hinterlässt dabei die Tatsache, dass der Jagdleiter dieses wichtige Detail des Sturzes nicht am Tag nach dem Unglück, bei der ersten Vernehmung, zu Protokoll gegeben hatte, sondern erst bei einer späteren Nachvernehmung.

Der WochenSpiegel berichtet weiter von der Vernehmung eines Ehepaares und deren Beobachtungen nach dem Schuss aus ihrem Wohnzimmerfenster heraus. Diese geben an, dass sich die Jagdgesellschaft auf dem Grundstück der getöteten Frau versammelt habe. Die Zeugen wunderten sich zudem darüber, dass einer der Jäger ein erlegtes Wildschwein den Hang des angrenzenden Waldstückes herunter bis zu einem Einfahrtstor gezogen habe. Ein anderer Jäger habe darüber hinaus mit seinen Schuhen Laub verwischt, das am Boden um den Stand des Schützen herum lag.

Der Prozess wird am 5. September fortgesetzt. Dann soll der Jagdleiter seine Eindrücke vom Tag der Tat als Zeuge schildern.