Polen will Polizei und Militär im Kampf gegen die ASP einsetzen

Polen will Polizei und Militär im Kampf gegen die ASP einsetzen

Der polnische Landwirtschaftsminister Jan Krzysztof Ardanowski will mit einem neuen Gesetz der Polizei und dem Militär weitergehende Befugnisse im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) einräumen. 

In Polen könnten in Zukunft auch Soldaten und Polizisten Wildschweine schießen dürfen. (Foto: Rafał Kozanecki/Andrea Bohl)
In Polen könnten in Zukunft auch Soldaten und Polizisten Wildschweine schießen dürfen. (Foto: Rafał Kozanecki/Andrea Bohl)

Der polnische Landwirtschaftsminister Jan Krzysztof Ardanowski kündigt in einem Interview mit „PolskieRadio24.pl“ an, eine neue Gesetzesvorlage zur Bekämpfung der ASP in einer der nächsten Sitzungen der „Sejm“, einer der beiden Kammern der polnischen Nationalversammlung, einzubringen.

Ardanowski führt aus, dass einige Gesetze geändert werden müssten, um den Einsatz von Polizei und Militär zur Jagd auf Wildschweine zu legitimieren. Dies sei nach gültiger Rechtslage bisher nicht möglich. Auf diese Weise soll der Schwarzwildbestand effektiver reduziert werden, als dies die polnische Jägerschaft allein tun könnte. Des Weiteren sollen Jäger mit dem neuen Gesetz zur Jagd auf Schwarzwild verpflichtet werden und Störungen dieser Reduktionsjagden unter Strafe gestellt werden können.

Darüber hinaus betonte Ardanowski, dass nicht jedes Wildschwein in Polen getötet werden soll und bezeichnete Gerüchte diesbezüglich als „Schwachsinn“, mit dem „verrückte“ Umweltschützer nur unnötig Hass schüren würden.

Bauern fordern größeres Engagement der Jäger

Am Dienstag protestierten Bauern der „AGROunia-Bewegung“ vor der Geschäftsstelle des polnischen Jagdverbandes in Warschau. Die Bauern forderten die polnische Jägerschaft auf mehr Verantwortung bei der Bekämpfung der Schweinepest zu übernehmen und zu effektiveren Maßnahmen zu greifen, um den Eintrag des Virus in landwirtschaftliche Betriebe zu verhindern.

Die polnischen Jäger weisen die Kritik der Bauern als unbegründet zurück. So seien vom 1. April bis zum 31. Oktober 2019 (die Daten für November werden zurzeit ausgewertet) bereits 172.121 Wildschweine (inklusive Fallwild) zur Strecke gekommen. Dies seien gemessen am Mindestabschussplan, der die Erlegung von 66.000 Tieren vorgibt, schon über 200 Prozent mehr geschossene Tiere, betonte der polnische Jagdverband.