Peta attackiert „Hobbyjagd“ mit Forsa-Umfrage

Peta attackiert „Hobbyjagd“ mit Forsa-Umfrage

Im Auftrag der Tierrechtler von Peta hat das Institut forsa eine repräsentative Befragung zur Akzeptanz der Jagd in Deutschland durchgeführt. Während die selbsternannten Tierrechtler die Ergebnisse in ihrem Sinne interpretieren, bleiben für neutrale Beobachter andere Erkenntnisse übrig.

Hochsitz in Hecke
Hochsitz in Hecke

„Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ – mal ernst, mal augenzwinkernd gemeint, bleibt dieser Tipp natürlich auch für Umfragen und Studien gültig. Aktuell jubilieren die „Aktivisten“ von Peta dennoch über Umfrageergebnisse der Forsa. Im Auftrag der selbsternannten Tierrechtler hat das Meinungsforschungsinstitut 1.064 Personen befragt, ob nur Berufsjäger oder aber auch „Hobbyjäger“ jagen dürfen sollten. Das Ergebnis fällt denkbar knapp aus: 49 % befürworteten die ausschließliche Jagd durch Berufsjäger, während 45 % mit dem bewährten System zufrieden seien. Ist also eine Mehrheit der Bevölkerung für angestellte Berufsjäger und gegen die Jagd durch Privatpersonen in deren Freizeit?

Das lässt sich auch durch die Befragung nicht beantworten. Zwar ist die Zahl der Teilnehmer ausreichend hoch, um im statistischen Sinne „repräsentativ“ zu sein. Allerdings jubelt Peta zu früh. Die statistische Fehlertoleranz liege, laut Forsa, bei +/- drei Prozent. Vereinfachend gesagt könnten also auch 46 % für Berufsjäger und 48 % für die Beibehaltung des derzeitigen Systems sein. Nichtsdestotrotz sind die Vorbehalte gegenüber der etablierten und bewährten Jagd anscheinend hoch. Die weiteren Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen auch, wo die Menschen die Jagd kritisch sehen – salopp gesagt: Insbesondere in Großstädten lehnen Frauen, die politisch links orientiert sind, die „Hobbyjagd“ ab. Demgegenüber sind Männer aus Kleinstädten, die CDU oder FDP wählen, der etablierten Jagd zugeneigt.

Ein Blick auf die Umfrage (hier das Dokument der Forsa) zeigt aber vor allem, dass beide Ansichten fast gleichrangig vertreten sind. Unabhängig von Alter, Geschlecht und Wohnort ist der Wunsch nach ausschließlichen Berufsjägern erschreckend hoch. Über die Gründe kann an dieser Stelle nur spekuliert werden: Sei es ein romantisiertes Idealbild des Wildhüters, der ähnlich wie ein Förster den Tieren nur Gutes tue oder sogar Frust über grantelige „Hobbyjäger“, von denen man angemeckert wurde. Tatsächlich unterscheiden sich die Tätigkeiten von Berufsjägern und privaten Jägern nur marginal – die Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Revier bleiben dieselben. Allerdings mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass der Berufsjäger auch finanziert werden muss. Da kämen bundesweit schnell mehrere Millionen Euro zusammen, wenn die private Jagd verboten würde.

Probleme Erkennen – Chancen Nutzen

Der Jägerschaft sollte diese – wenn auch kleine – Umfrage durchaus eine Warnung sein, den Kontakt zu Nicht-Jägern zu suchen und zu halten. Gerade in Großstädten sind Kenntnisse über Natur, Kulturlandschaft und Ökologie mitunter sehr gering oder ideologisch getrübt. Hier gilt es nach wie vor den Anschluss zu behalten und über die Sinnhaftigkeit der Jagd in privater Hand sowie die gesamtgesellschaftliche, ehrenamtliche Leistung von Jägern aufzuklären.