„Ohrdrufer Wölfin“ mit neuem Hybrid-Nachwuchs

„Ohrdrufer Wölfin“ mit neuem Hybrid-Nachwuchs

+++ Update +++

Thüringens einzige sesshafte Wölfin paarte sich wahrscheinlich mit eigenem Sohn.

Wolf
Wolf

Wie das Thüringer Umweltministerium am Dienstag mitteilte, hat die sogenannte „Ohrdrufer Wölfin“ wieder Nachwuchs.

Eine Wildkamera nahm sie mit drei Welpen auf, die ihrem Aussehen nach stark an die Wolfsmischlinge erinnern, die die Wölfin 2017 mit einem Labrador gezeugt hatte. Zwei schwarze und ein grauer Welpe sind auf der Aufnahme zu sehen. Ein Umstand, der nahezu ausschließen lässt, dass sich die Wölfin mit dem Wolfsrüden paarte, der ebenfalls im Bereich des Bundewehr-Übungsplatzes nahe Ohrdruf bestätigt wurde (wir berichteten). Sehr wahrscheinlich ist dagegen nach Expertenmeinung, dass sich die Wölfin mit einem ihrer Söhne paarte, der im April geschossen worden ist. Da die Welpen auf ein Alter von knapp zwei Monaten geschätzt werden, ist dies jedenfalls nicht auszuschließen.

Örtliche Weidetierhalter und Jäger fordern jetzt den Abschuss der Wölfin, da sich, ihren Aussagen nach, die Risse von Nutztieren in letzter Zeit wieder massiv gehäuft haben. So soll jetzt erst einmal wieder versucht werden die Welpen einzufangen und in einen Wildpark umzusiedeln. Gelingt dies, wie bei den Mischlingswölfen der Ohrdrufer Wölfin zuvor, nicht, so wird sehr wahrscheinlich wieder eine Abschussgenehmigung für die Hybride erteilt werden. Was sich jetzt andeutet, soll genau so vermieden werden – nämlich, dass sich die Hybride mit anderen Wölfen paaren und so das Erbgut verfälschen.

+++ Update +++:

Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz teilte mit, dass die Ohrdrufer Wölfin nicht, wie zuerst angenommen drei, sondern fünf neue Hybrid-Welpen gewölft hat. Dies belegten Aufnahmen einer Wildkamera.

Weiter ist aus dem Landesamt zu hören, dass die Welpen mit Kastenfallen gefangen und anschließende in den „Alternativen Bärenpark Worbis“ verbracht werden sollen.