Nürnberger Bürgermeister wegen Gänsejagd mit Tod bedroht

Nürnberger Bürgermeister wegen Gänsejagd mit Tod bedroht

Weil die Stadt der Bejagung von Wildgänsen zugestimmt hat, wird SPD-Politiker Christian Vogel mit Drohungen überzogen.

Gänse
Gänse

Nachdem die Stadt Nürnberg die Bejagung von Wildgänsen beschlossen hat, erhält der zuständige zweite Bürgermeister Christian Vogel Morddrohungen. Er habe bereits „über 1.000 Mails, Anrufe, Briefe bekommen“ – auch von Menschen, die ihm offensichtlich „nach dem Leben trachten“, sagte der SPD-Politiker dem Bayerischen Rundfunk.

Um der wachsenden Zahl an Gänsen in Nürnberg Herr zu werden, hatte die Stadt der Bejagung der Tiere am Wöhrder See zugestimmt. Dem Bericht zufolge starteten Jäger am vergangenen Samstag mit der Jagd. Eine Tierschützerin habe anschließend eine verletzte Gans aufgefunden und mit einer Veröffentlichung von Bildern bei Facebook heftige Reaktionen ausgelöst.

Bürgermeister Vogel sagte dem BR, der Jäger habe von der verletzten Gans nichts gewusst und auch Jagdhunde hätten das Tier nicht aufgespürt. Er selbst müsse nun eine Welle von Drohungen über sich ergehen lassen, die auch seine Familie in Mitleidenschaft zögen. Darunter seien „sehr, sehr grenzwertige Sprüche“ wie beispielsweise „Wir wissen, wo du wohnst. Wir wissen, wann du aus dem Haus gehst“ oder „Wir haben den Richtigen auf dich angesetzt.“

Weiter erklärte der Bürgermeister, er erwarte nicht, „dass alle freudestrahlend meine Entscheidung akzeptieren“. Dennoch gelte es, dabei einen „menschlichen Umgang“ miteinander zu pflegen.