NRW: Kompromiss im Wisent-Streit

NRW: Kompromiss im Wisent-Streit

Ein Durchlässiger Zaun soll Wildrinder Künftig im Staatsforst halten.

Wisente
Wisente

Schon lange schwelt der Streit um ausgewilderte Wisente zwischen Waldbauern und Artenschützern im Rothaargebirge. Das Argument der Waldbesitzer, dass sich die Wisente nicht an die Grenzen des 4.800 Hektar großen Auswilderungsgebietes halten und in fremden Revieren immensen Schaden durch Schälen der Bäume anrichten, liegt wohl in der Natur der Sache (wir berichteten). Wir berichteten ebenfalls, dass sich sogar der Bundesgerichtshof mit der Sache befassen musste und der Wisent-Trägerverein jährlich bis zu 50.000 Euro an Wildschäden kompensieren muss.

Ein Runder Tisch mit den betroffenen Waldbauern, Vertretern der beteiligten Landkreise Olpe, Siegen-Wittgenstein, Hochsauerland und Artenschützern, verständigte sich jüngst auf einen Kompromiss. Und ein Vorschlag von Ursula Heinen-Esser (CDU), Nordrhein-Westfalens Umwelt- und Landwirtschaftsministerin, die ebenfalls mit am Tisch saß, soll nun den Burgfrieden herbeiführen, wie „topagrar“ berichtet. 

Ein für Wisente unpassierbarer Zaun, der jedoch für kleineres Wild, wie Hirsche, Rehe und Wildschweine, aber auch für Spaziergänger durchlässig ist, soll es richten – erst einmal für einen Testzeitraum von drei bis fünf Jahren.

So sollen die urigen Rinder auf einer Fläche von 1.500 Hektar (ausschließlich Staatsforst, versteht sich) gehalten werden. Der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, Andreas Müller (SPD) wird in dem Beitrag mit den Worten zitiert: „Der Kompromiss schützt einerseits das Privateigentum der Waldbauern, ermöglicht es aber auch das Artenschutzprojekt fortzuführen. Gleichzeitig soll durch den speziellen Wildzaun, der nur Wisente abhält, die Offenheit des Waldes erhalten bleiben“.

Ob diese Maßnahme Wirkung zeigt und die erhoffte Ruhe in den Zwist bringen wird, bleibt abzuwarten. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.