Niedersachsen verlängert Jagdzeiten

„Wald vor Wild“: Einjähriges Rot- und Damwild sowie Rehböcke und Schmalrehe sind jetzt schon ab dem 1. April offen. Freigabe von Nachtzieltechnik zur intensiven Schwarzwildbejagung.

Die Verordnung zur Durchführung des Niedersächsischen Jagdgesetzes wurde „angepasst“. Das teilte das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium heute (25.01.2021) in einer Pressemitteilung mit. Durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Ostdeutschland und dadurch, dass weniger Schalenwilddrückjagden wegen der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie stattgefunden haben, sei es notwendig geworden nicht nur alle Jagdmethoden, sondern auch neue Hilfsmittel zur Reduzierung der Schwarzwildbestände zur Anwendung kommen zu lassen. Deshalb werde nun auch die Nachtzieltechnik für eine intensive Schwarzwildbejagung freigegeben.

Darüber hinaus machten es der Waldumbau sowie die damit einhergehende klimaangepasste Wiederbewaldung nötig, die Schalenwildbestände auf ein „tragfähiges Niveau“ zu reduzieren, und die Jagdzeiten schon vor Beginn der Vegetationszeit zu terminieren, heißt es aus Hannover weiter.

Zehn Monate Jagdzeit für den Rehbock

Rehböcke und Schmalrehe sowie Schmaltiere und Schmalspießer von Rot- und Damwild dürfen nun schon ab dem 1. April anstelle des 1. Mai bejagt werden. Mit Ausnahme des Rehbocks ist diese erste Jagdperiode bis zum 15. Mai limitiert.

Dem Rehbock jedoch wird nach der neuen Verordnung nur noch eine (Jagd-) Ruhephase von lediglich zwei Monaten eingeräumt, ist er doch durchgängig bis zum 31. Januar bejagbar. Auch Rotalttieren und Rotkälbern wurden vier Wochen Schonzeit gestrichen, so dass ihre Jagdzeit nun adäquat zu denen von Dam- und Rothirsch, vom 01. August bis zum 31. Januar bemessen wurde.

Darüber hinaus hat sich auch die Jagdzeit auf Baum- und Steinmarder um vier Wochen verlängert. Diese geht jetzt vom 16. September bis zum 28. Februar.

Jagdzeit für die Nonnengans

Der Bestand an Nonnengänsen sei in den vergangenen Jahren ebenfalls stark angestiegen. Deshalb habe der in Niedersachsen brütende Teil der Population eine Jagdzeit erhalten und der ziehende Teil darf, zur Abwendung erheblicher Schäden an Kulturen, unter streng überwachten Bedingungen außerhalb der Vogelschutzgebiete erlegt werden.

Eine Übersicht der aktuellen Jagdzeiten in Niedersachsen finden Sie hier: https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/themen/wald_holz_jagd/jagd_in_niedersachsen/gesetze-und-andere-bestimmungen-rund-um-das-thema-jagd-und-jaeger-5137.html