Nicht nur Wolfsmärchen aus Amerika

Nicht nur Wolfsmärchen aus Amerika

In Idaho wächst 20 Jahre nach der Wolfsauswilderung die Sorge um Hirsch und Elch.

Wapiti-Hirsche
Wapiti-Hirsche

Wenn es um Wohltaten durch den Wolf geht, sind Vergleiche mit Nordamerika unter Raubtierfreunden willkommen. Mal sehen, wie sie auf diese Zahlen reagieren.

Zur Erinnerung: Im Jahr 1995 wurden in der Lollo-Region im US-Bundesstaat Idaho 12 Wölfe ausgewildert. 10 Jahre später wurden daraus 512 Wölfe, 2011 waren es 800. Lebten in der Region 1995 rund 16.000 Wapiti-Hirsche, waren 2016 noch 1.000 Stück übrig.

Die offizielle Jagd- und Fischereibehörde „Idaho Fish and Game“ sorgt sich angesichts solcher Zahlen um die Zukunft der Hirschpopulation und lässt Wölfe schießen – insgesamt mittlerweile 171 Stück, in der vergangenen Saison etwa waren zehn Stück freigegeben.

Ob die Entnahmen reichen, um andere Wildarten noch zu retten, ist die spannende Frage: Mittlerweile geht auch der Elchbestand derart zurück, dass die diesjährigen Lizenz-Quoten deutlich reduziert werden müssen.

Diese Entwicklung bestätigen die offiziellen Mitteilungen der Behörde (hier).

Schon vor sieben Jahren hat ausgerechnet der amerikanische Verhaltensforscher L. David Mech darauf hingewiesen, dass genau dies durch die Auswilderung von Wölfen passieren könnte. Also genau jener Wissenschaftler, der als Mentor aller Wolfsforschung gilt und auch hierzulande oft und gern zitiert wird (wir berichteten).