Nationalpark-Chef lässt Schonzeit-Vorwürfe verbieten

Nationalpark-Chef lässt Schonzeit-Vorwürfe verbieten

„Wildes Bayern“ geht im Gams-Streit in die nächste Instanz

Eine liegende Gämse am Berg (Symbolbild: rottonara)
Eine liegende Gämse am Berg (Symbolbild: rottonara)

Der Streit um die Jagdmethoden der bayerischen Nationalpark-Förster beschäftigt zunehmend die Gerichte. Der Verein „Wildes Bayern“ darf nicht mehr behaupten, dass im Nationalpark Berchtesgaden zur Gams-Schonzeit gejagt wurde. Die Schonzeit wurde dort nämlich aufgehoben.

Christine Miller, Wildbiologin vom Verein „Wildes Bayern“ ist für viele Förster so was wie ein „Rotes Tuch“. Auf manchen Hegeschauen hatte sie schon großen Ärger wegen fachkundiger Kritik an Staatsjagd-Strecken. Vor allem – aber nicht nur – dem Gamswild gilt ihre große Sorge. Sie spricht von drohender Ausrottung und hat wichtige Verbündete in der seriösen Tierschutz-Szene.

Ihrer Wut macht die streitbare Expertin auch gern mit harten Worten Luft. Zum Beispiel, wenn sie der Verwaltung des Alpen-Nationalparks Berchtesgaden nachsagt, dort würden Gämsen „während der Schonzeit“ erlegt. Diese gilt in Bayern vom 16. Dezember bis zum 31. Juli – aber nicht in Teilen des Nationalparks. Weil dort der ungestörte Aufwuchs des Bergwalds Vorrang haben soll.

Frau Miller will aber weiterhin sagen dürfen, dass im Nationalpark die Gamsjagd auch dann ausgeübt wird, wenn die Gams in Bayern Schonzeit hat. Und der Nationalpark-Chef beharrt darauf, dass es dort keine Schonzeitvertöße geben kann, wo keine Schonzeiten gelten.  Zudem lässt der Staatsforst untersuchen, ob es um die „Huftiere“ in den bayerischen Bergen tatsächlich so schlecht bestellt ist wie „Wildes Bayern“ behauptet.