Mögliche Wolfsrisse im Chiemgau
Ein schwer verletztes Schaf und eine komplett verspeiste Ziege weisen auf eine Wolfsattacke im Bergsteigerdorf Schleching hin
Bereits am vergangenen Sonntag (05.09.2021) fand ein Landwirt auf einer Weide am Katzbachweg im oberbayerischen Schleching (Landkreis Traunstein) unweit des Bauernhofes, ein schwer verletztes Vilnösser Brillenschaf.
Der junge Schafbock, wies einen wolfstypischen Kehlbiss auf und lebte noch. Er musste durch einen anwesenden Tierarzt eingeschläfert werden.
Beim Absuchen des Nahbereichs wurde darüber hinaus eine Ziege gefunden, die nahezu vollständig aufgefressen worden war. Angaben des Besitzers zufolge, lebte auch dieses Tier noch am Vortag.
Um mögliche Spuren nicht zu zerstören, wurden die Tierkadaver vorerst in Plastiksäcke verpackt und bis zur weiteren Untersuchung verwahrt, da keiner der zuständigen Wolfsberater erreicht werden konnte.
Der Zustand der Ziege jedoch lässt sehr stark vermuten, dass es sich bei dem Angreifer um einen Wolf und nicht um einen Hund gehandelt haben dürfte. Gewissheit wird erst eine gentechnische Untersuchung der Tierkadaver bringen.
Wie das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt berichtet, habe es bereits im Vorfeld eine Wolfssichtung am helllichten Tag unweit der Weide gegeben. Ein Forstwirt konnte am sogenannten „Schmugglerweg“ ein Foto eines vermeintlichen Wolfes schießen.
Sollte es sich bei dem Verursacher der Risse wirklich um einen Wolf handeln, so dürfte dessen Anwesenheit für große Verunsicherung bei den örtlichen Weidetierhaltern führen.
Erstellt mit Material des Landesverbands Bayerischer Schafhalter e.V.