Massaker an Rotwild in Tirol

Massaker an Rotwild in Tirol

„Die Zäune des Gatters sind blutverschmiert. Die Tiere liegen übereinander und direkt am Zaun. Es ist davon auszugehen, dass sie in grenzenlose Panik gerieten und natürlich versucht haben, auszubrechen“,

Der Bayerische Jagdverband (BJV) ist entsetzt über die Wintergatterabschüsse in Kaisers im Lechtal (Tirol) und lehnt Wintergatterabschüsse kategorisch ab – 33 Stück Rotwild wurden niedergemetzelt – Jagd muss immer tierschutzgerecht bleiben, auch im Seuchenfall.

kommentiert BJV-Tierschutz-Expertin, Dr. Claudia Gangl auf Grund des dem BJV vorliegenden Fotomaterials.

33 Stück Rotwild wurden in einem Tiroler Wintergatter auf engstem Raum niedergemetzelt (Symbolbild: Annette Meyer)
33 Stück Rotwild wurden in einem Tiroler Wintergatter auf engstem Raum niedergemetzelt (Symbolbild: Annette Meyer)

Grausame Szenen müssen sich letzte Nacht in einem Wintergatter in Tirol abgespielt haben. Auf Anordnung der Landesveterinärbehörde wurde dort als Seuchenbekämpfungsmaßnahme gegen Tuberkulose das Feuer auf Rotwild im Gatter eröffnet. 33 Tiere wurden vor ihren Artgenossen auf engstem Raum niedergemetzelt. Auch nach 45 Minuten, so Augenzeugen, sollen noch nicht alle Tiere tot gewesen sein.

Der Bayerische Jagdverband lehnt Wintergatterabschüsse kategorisch ab. Thomas Schreder, Biologe und BJV-Vizepräsident: „Ich bin entsetzt über solche Praktiken unter dem Deckmantel der Seuchenbekämpfung. Derartige Massenabschüsse von Rotwild im Gatter sind mit dem Tierschutz nicht vereinbar. Deshalb sind solche Maßnahmen mit dem BJV nicht zu machen.“

Auch in Bayern war die Tuberkulose beim Rotwild ein Thema. Doch gemeinsam mit der Staatsregierung, mit den Behörden, dem Tierschutz und den örtlichen Kreisvereinen und Hegegemeinschaften ist es dem BJV gelungen, eine solche Tierquälerei als Maßnahme abzuwenden.  Seitdem beteiligen sich die Jägerinnen und Jäger in den vom Umweltministerium ausgewiesenen Landkreisen am Tuberkulosemonitoring.

Die Untersuchungen haben gezeigt, dass es in Bayern keinen Seuchenzug gibt und die Tuberkulose bei Rotwild nur in seltensten Fällen nachgewiesen werden kann.

Thomas Schreder: „Wo bleibt da der Respekt vor dem Tier? Jagd muss immer tierschutzgerecht sein, auch im Seuchenfall.“

Quelle: Pressemitteilung des Bayerischen Jagdverbands (BJV) vom 10. Februar 2020, Feldkirchen.