Japanischer Jäger wehrt Bären mit Nasenbiss ab

Der Fall erinnert an den Hollywood-Blockbuster „The Revenant“: Ähnlich wie Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio, sah sich auch ein japanischer Jäger mit einem angreifenden Bären konfrontiert – und wehrte das Tier mit bloßen Händen ab.

Im April dieses Jahres, berichtet nun die japanische Zeitung „The Asahi Shimbun“, war der 74-jährige Koichi Sakamoto im Osten der Insel Hokkaido unterwegs, um ein Tagungsgelände zu inspizieren. Dort sollte eine Fortbildung für Jäger über den Umgang mit Bären in urbanen Gebieten stattfinden. Der erfahrene Waidmann, der vor Ort als „legendärer Jäger“ gilt und bereits mehr als 160 Bären erlegt hat, stieß auf frische Bärenspuren und folgte ihnen mit Schneeschuhen in den Wald.

Bereits nach wenigen Metern entdeckte er einen jungen Bären. Der Jäger wollte das Tier nicht erlegen, aber der Bär nahm ihn sofort an, sodass er sich zum Schuss gezwungen sah. Anschließend beging Sakamoto einen verhängnisvollen Fehler: Er lud seine Büchse nicht nach, obwohl das Tier noch nicht verendet war. Der Bär kam rund zehn Meter entfernt zu liegen und griff den Mann an, als dieser sich bückte, um seine Schneeschuhe auszuziehen.

Der annehmende Bär schlug ihm die Waffe aus der Hand und stürzte sich auf ihn. Sakamoto konnte den Hals des Tieres zu fassen kriegen und drückte zu, während der Bär nach ihm schlug und schnappte. Der Jäger spürte dabei die Nasenspitze des Bären zwischen den Zähnen – und biss mit aller Kraft zu. Daraufhin zog sich der Bär ein Stück zurück. Der Jäger konnte seine Büchse greifen, lud nach und erlegte das angeschweißte Tier.

Sakamoto war nach dem Angriff im Gesicht, am Arm und anderen Körperstellen verletzt. Er wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Jäger räumte zwar ein, dass er zu unachtsam war, indem er nicht nachgeladen hatte. Gleichzeitig präsentierte er sich aber als mit allen Wassern gewaschen: „Die Spuren der Bärenzähne blieben auf meinem Schneeanzug, aber ich hatte zu keiner Zeit Angst vor dem Tier.“