Jagdverbände hoffen auf generelle Schalldämpferfreigabe

Jagdverbände hoffen auf generelle Schalldämpferfreigabe

Das Thema Schalldämpfer beschäftigt auch die Jäger in Österreich. Nach einem wegweisenden Urteil in Niederösterreich hoffen die Jagdverbände auf eine grundsätzliche Freigabe der Technik für alle Jäger.

Jagdbüchse mit Schalldämpfer
Jagdbüchse mit Schalldämpfer

Es war ein hin und her: Ein privater Jäger hat jetzt vor Gericht erstritten, zukünftig einen Schalldämpfer bei der Jagdausübung nutzen zu dürfen, berichtet der Kurier. In Österreich dürfen zwar Berufsjäger seit 2017 Schalldämpfer aus Arbeitsschutzgründen verwenden, privaten Jägern war dies allerdings nicht gestattet (wir berichteten). Die bisherigen, ablehnenden Urteile wurden vor allem mit dem Schutz von Spaziergängern und Waldbesuchern begründet – der Schuss eines Jägers müsse deutlich hörbar sein. Der Richter im aktuellen Fall zeigte sich pragmatischer und ließ sich im Rahmen eines „Lokalaugenscheins“ die Technik demonstrieren. Das Erlebnis, dass ein gedämpfter Schuss mit knapp 130 Dezibel immer noch recht laut ist, überzeugte ihn. Der warnende Knall bleibt schließlich erhalten, gleichzeitig wird die Gesundheit des Jägers geschont (mehr über Technik und Wirkung von Schalldämpfern finden Sie hier).

Die Jagdverbände Österreichs hoffen nun, dass dieser Präzedenzfall sich auch in der geplanten Novelle des Waffengesetztes bemerkbar machen wird. Sie argumentieren pointiert: „Aus unserer Sicht hat die Jagd mit Schalldämpfer nur Vorteile. Es bietet den entsprechenden Gesundheitsschutz für das Gehör von Jäger und Jagdhund. Der Schuss wird ruhiger und genauer, weil der Rückstoß gebremst wird und außerdem schont es andere Wildarten durch die geringere Lärmerzeugung“, betont die Generalsekretärin des niederösterreichischen Landesjagdverbands, Sylvia Scherhaufer. In vielen europäischen Ländern und zunehmend auch in Deutschland sind Schalldämpfer bereits jagdliche Normalität geworden (wir berichteten).