Hoffnung für den Feldhamster

Hoffnung für den Feldhamster

Das Bundesumweltministerium will den kleinen Nager vor dem Aussterben bewahren und investiert 3,4 Millionen Euro in ein neues Projekt.

Feldhamster
Feldhamster

Der Feldhamster ist eine der am stärksten bedrohten Säugetierarten Deutschlands. Um dies zu ändern und den kleinen Nager vor dem Aussterben zu retten, stellt das Bundesumweltministerium jetzt rund 3,4 Millionen Euro bereit und startet das Projekt „Feldhamsterland“. Dessen Ziel ist es, die verbliebenen Populationen des Feldhamsters zu schützen und die Agrarlandschaft in fünf ausgewählten Bundesländern (Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Thüringen) so zu gestalten, dass sie dem Feldhamster zugutekommt – und darüber hinaus natürlich auch anderen Arten der Agrarlandschaft. 

Bundesumweltministerin Svenja Schulze erklärte zum Start in einer Pressemitteilung, in dem neuen Projekt werde „modellhaft gezeigt, wie Naturschutz, Landwirtschaft und Ehrenamt gemeinsam zum Schutz der biologischen Vielfalt beitragen können“. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, von dem das Projekt fachlich begleitet wird, wies darauf hin, dass der Feldhamster auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft sei. „Es besteht ein dringender Handlungsbedarf. Denn am Feldhamster wird deutlich, dass wir auch in vergleichsweise intensiv genutzten Agrarlandschaften ein Minimum an biologischer Vielfalt sicherstellen müssen“, erklärte Jessel. 

Der Feldhamster lebt in offenen Landschaften, bevorzugt auf Löss- und Lehmböden, die zur Anlage seiner Baue besonders geeignet sind. Diese Vorkommen gehören in Deutschland zu den fruchtbarsten Ackergebieten, die traditionell einer intensiven Nutzung unterliegen. Hier fand die Tierart über Jahrhunderte ausreichend Nahrung und Deckung. Die Zunahme moderner und immer effizienterer Landbewirtschaftungstechniken und eine enge Fruchtfolge führten jedoch dazu, dass sich die Lebensbedingungen des Feldhamsters rapide verschlechterten: Es bleiben keine Erntereste übrig und die Tiere finden keine Deckung mehr. Deshalb geht der Bestand der Art seit Jahren stark zurück.

Um diesen Trend zu stoppen, beraten Experten nun im Projekt „Feldhamsterland“ Landwirtschaftsbetriebe in fünf ausgewählten Regionen, wie sich Maßnahmen, die dem Feldhamster und auch anderen Arten zugutekommen, in der Agrarlandschaft effektiv umsetzen lassen. So ist unter anderem vorgesehen, Getreidestreifen nicht zu ernten oder in großem Umfang Luzerne anzubauen. Durch diese und weitere modellhafte Maßnahmen soll der kleine Nager Deckung und Nahrung zugleich erhalten. Darüber hinaus ist geplant, ein Netzwerk ehrenamtlicher Feldhamsterschützer aufzubauen. Ziel ist es, das Wissen zur Verbreitung der Art zu verbessern und auf eine breitere Basis zu stellen, um damit auch eine langfristige Wirkung des Projekts zu gewährleisten.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier.