Hodenfehlbildung bedroht Schwedens Wolfspopulation

Hodenfehlbildung bedroht Schwedens Wolfspopulation

Alarmierende Neuigkeit nach der schwedischen Wolfsjagd: 41 Prozent der erlegten Rüden litten unter einer Hoden-Fehlbildung.

Ein Wolfsrüde (Symbolbild: Nancy Steffens)
Ein Wolfsrüde (Symbolbild: Nancy Steffens)

In der Schweinezucht ist das Problem bekannt: Beim „Binneneber“ bleiben die Hoden in der Bauchhöhle. Die Fehlbildung heißt im Fachjargon Kryptorchismus, schädigt die Manneskraft und erhöht das Krebsrisiko.

Bei Caniden ist der Hodenhochstand nicht ganz selten, somit auch bei Wölfen. Nur, so häufig wie in diesen Tagen war das Problem noch nie seit der Rückkehr des Wolfs nach Schweden: Bis 2020 waren im Durchschnitt nur 6,5 Prozent der untersuchten Rüden befallen, meldet die schwedische Landwirtschaftsuniversität.

Nach der Lizenzjagd 2021 stellten die Wissenschaftler bei 7 von 17 erlegten Rüden den Defekt fest – überwiegend bei Jungtieren. Die Suche nach den Ursachen wird spannend. Vor allem wohl auch für die anhaltende Diskussion um den hohen Inzucht-Grad der schwedischen Population.

Am Rande: Bei keinem der erlegten Wölfe fanden die Veterinäre Spuren verheilter Schussverletzungen. Was gegen die These spricht, dass die illegale Wolfsjagd zunimmt.