Hirsche als Landschaftspfleger
Da hätte die Fachwelt schon früher drauf kommen können: Rothirsche sind Landschaftspfleger, heißt es in einer Studie der Universitäten Göttingen und Dresden.
Die Jäger ahnten es schon immer, jetzt gibt es auch Forschungsergebnisse: Die für den Artenschutz so wichtige Freihaltung von Grün- und Blühflächen ist nicht nur von der Weidetierhaltung abhängig. Auch Schalenwild – zumal das als Waldschädling verfolgte Rotwild – leistet einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der artenreichen Kulturlandschaft.
Wie TopAgrar berichtet, ist die Weideleistung wildlebender Rothirsche mit der extensiven Nutztierbeweidung vergleichbar. Zugleich sei die Futteraufnahme der Hirsche im Frühjahr auf dem Grünland am höchsten, während im Winter die Heiden am intensivsten beweidet wurden. Beide Landschaftstypen profitieren von dieser Nutzung.
Ermittelt wurden diese Ergebnisse auf dem nordbayerischen Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Unter besonders günstigen Bedingungen: Das Rotwild wird dort auf den Freiflächen nur extrem zurückhaltend bejagt. Was Wildbiologen empfehlen, um die Wildschäden im Wald zu verringern.
Friederike Riesch von der Universität Göttingen: „Unsere Ergebnisse könnten einen Anstoß dazu geben, das Wildtiermanagement insbesondere in großen Naturschutzflächen so anzupassen, dass es Rothirschen ermöglicht wird, offene Landschaften ganztägig zur Nahrungssuche zu nutzen.“
Die Studie findet sich hier.