Hahnenschrei und Muhen von Kühen soll Kulturerbe werden

Hahnenschrei und Muhen von Kühen soll Kulturerbe werden

Klagen über „Lärm auf dem Lande“: Wie weit mancherorts die Naturentfremdung schon fortgeschritten ist, zeigt ein Beispiel aus Frankreich.

Kuh mit Hühnern
Kuh mit Hühnern

Hahnenschrei, Blöken von Schafen und Muhen von Kühen sollen nationales Kulturerbe werden, fordert der Bürgermeister des 400-Seelen-Dorfes Gajac im Südwesten Frankreichs und will den vielen Klagen über zu großen „Lärm auf dem Lande“ die Grundlage nehmen. Es ziehen immer mehr Menschen vor Gericht, weil sie sich durch ländliche Geräusche gestört fühlen. In einer Gemeinde verklagten etwa Bewohner einen Nachbarn, dessen Hahn in den frühen Morgenstunden kräht.

Der Ortsvorsteher, der 40 Jahre lang als Landwirt gearbeitet hat, will außer Tiergeräuschen als Kulturerbe auch Kirchenglocken, deren Läuten ebenfalls die Justiz beschäftigt, schützen. Er hat innerhalb weniger Tage mehr als 150 Unterstützer-Mails aus ganz Frankreich erhalten, darunter die eines Abgeordneten der Pariser Nationalversammlung, der beim Kulturministerium einen Antrag auf Schutz der ländlichen Geräusche stellen will.