Frankreich will Jagdstörer kriminalisieren

Frankreich will Jagdstörer kriminalisieren

Im vergangenen Jahr haben Frankreichs Regierungsparteien eine Bestandsregulierung der Wölfe durchgesetzt. Nun diskutieren sie schärfere Gesetze gegen Jagdstörungen durch Tierrechtler.

Jagdgesetzänderung in Frankreich angestrebt
Jagdgesetzänderung in Frankreich angestrebt

Im Senat ist der Gesetzentwurf schon durch: Behinderung der Jagd soll nicht mehr als Vergehen geahndet werden, sondern als Verbrechen. Mit Höchststrafen bis zu einem Jahr Gefängnis und Geldstrafen bis zu 30.000 Euro.

Treibende Kraft hinter der Rechtsverschärfung ist der französische Jagdverband FNC. Er beklagt seit Jahren zunehmende Gewalt. Nicht nur an Jagdeinrichtungen, sondern auch an Jägern und ihren Hunden. Deshalb soll nun der Straftatbestand „Verhinderung der Jagd“ deutlich verschärft werden.

Dass Jagdstörer damit kriminalisiert werden, sorgt für heftige Proteste der Naturschutzorganisationen. Der Senat reagierte mit dem Hinweis, Jagdgegner müssten akzeptieren, dass die Jagd durch Rechtsgrundlagen garantiert ist und auch Jäger Anspruch auf Rechtsschutz haben.

Das neue Jagdgesetz braucht noch die Zustimmung durch die Nationalversammlung. Diese gilt jedoch als sehr wahrscheinlich, nachdem der Entwurf von einem gemeinsamen Fachausschuss beider Kammern beraten wurde und weitere, wichtige Änderungen enthält.

So sollen die Jagdscheingebühren auf jährlich 200 Euro halbiert und Schonzeiten gelockert werden, wenn dies die Bestände einzelner Wildarten zulassen. Damit dieses System klappt, sollen die Jäger dann täglich ihre Strecken melden.

Zum neuen Jagdgesetz gehört aber auch, dass Jäger deutlich schneller ihre Lizenz verlieren, speziell bei Tierschutz-Verstößen. Und die bisher auch in Frankreich auf verschiedene Ministerien verteilten Zuständigkeiten sollen in einer neuen Jagdbehörde gebündelt werden, die dann auch den Artenschutz verantwortet.