Fakenews vs. Hegeabschuss

Fakenews vs. Hegeabschuss

Wie ein betagter Jäger durchs Internet-Dickicht getrieben wird.

Der erlegte Hirsch soll aufgrund des Kieferbruchs auf 65 Kilogramm abgemagert gewesen sein und nicht, wie es normalerweise bei einem Hirsch dieses Alters Usus ist, 140 Kilogramm und mehr gewogen haben.
Der erlegte Hirsch soll aufgrund des Kieferbruchs auf 65 Kilogramm abgemagert gewesen sein und nicht, wie es normalerweise bei einem Hirsch dieses Alters Usus ist, 140 Kilogramm und mehr gewogen haben.

Der alte Herr aus Unterfranken, der nach einem Rotwild-Hegeabschuss nicht mehr zur Jagd gehen darf, erlebt die Scheinwirklichkeit des Internets in aller Härte. Den Beweis für ihre Vorwürfe bleiben die Facebook-Richter bisher schuldig. 

Vorläufiger Höhepunkt: Auch auf unseren Facebook-Seiten kursiert die Behauptung, dass die Sache mit dem Hegeabschuss frei erfunden sei. Dagegen steht nicht nur die Aussage des Erlegers, dass der Unterkiefer des mit knapp 65 Kilo stark abgekommenen Rothirschs beidseitig gebrochen war. Die kaputten Kieferknochen waren so auch in der Hegeschau zu sehen. 

Für die anonyme Internet-Wahrheit, dass Kiefer und Gebiss des Tieres beim Präparieren völlig unversehrt gewesen seien, fehlt hingegen bisher jede belastbare Quelle. Wahr scheint hingegen, dass solche Hintergründe sogar in der Gerichtsverhandlung, die das Jagd-Aus für den erfahrenen Waidmann brachte, offenbar keine Rolle spielten. 

Der verurteilte Jäger auf Nachfrage unserer Redaktion: „Wir haben den Beweis angeboten, dass der Hirsch kaum noch fressen konnte. Aber das hat den Richter nicht interessiert.“ 

Mittlerweile hat der Mann nach über 50 Jahresjagdscheinen mit der aktiven Jagd abgeschlossen: „Mir geht es nicht um meinen Jagdschein, sondern um Gerechtigkeit.“ Und darum, dass die Leute in seiner Heimatgemeinde wissen, dass ihr für ehrenamtliches Engagement bekannter Mitbürger kein Wilderer ist. Sondern ein hirschgerechter Jäger.

Wie die örtliche „Mainpost“ über den Fall berichtet, ist hier nachzulesen.